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Kammerversammlung

Ja zur ePA, wenn sie sicher ist und die Patientenversorgung verbessert

elektronischer Arztausweis mit Lesegerät
© Jochen Rolfes

Düsseldorf, 22.3.2025. Arztbriefe und Befunde, Entlassbriefe aus dem Krankenhaus, eine Medikationsliste, Röntgenbilder und wichtige Laborbefunde – all das kann in Zukunft in einer elektronischen Patientenakte gespeichert und für Ärztinnen und Ärzte in Praxen und Krankenhäusern ohne Zeitverzug zugänglich sein. Die Vorteile einer solchen "ePA für alle" hat die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein heute in Düsseldorf grundsätzlich begrüßt. Zugleich warnten die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte vor einem übereilten Roll-out der ePA in ihrer jetzigen Form. Die Tests in den Modellregionen seien noch nicht zufriedenstellend abgeschlossen und wesentliche Elemente der ePA wie der elektronische Medikationsplan noch nicht funktionsfähig. Außerdem müssten Sicherheitsmängel, die der Chaos Computer Club im Dezember aufgedeckt hatte, vor einer flächendeckenden Einführung sicher beseitigt werden. Die Kammerversammlung forderte zugleich, dass Patientinnen und Patienten in ihrer Entscheidung für oder gegen die ePA frei sein müssten. Sie dürften weder durch Bonus noch durch Malus-Systeme beeinflusst werden.

"Wir Ärztinnen und Ärzte haben großes Interesse an der Umsetzung einer funktionierenden ePA, wenn sie denn zu dem Ziel beiträgt, einen größtmöglichen Nutzen für Patienten und medizinisches Personal gleichermaßen zu stiften", sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer. Solange aber wichtige Funktionen wie das digitale Medikationsmanagement oder Bildformate noch nicht liefen, sei der aktuelle Nutzen für die Patienten fraglich. "Meiner Ansicht nach sollten die Krankenkassen die Zeit bis zum flächendeckenden Roll-out der ePA nutzen, um ihre Versicherten umfassend darüber aufzuklären, wie die Akte funktioniert und wo ihre Grenzen liegen." Zwar hätten bislang nur rund 5,5 Prozent der Versicherten der Einrichtung einer ePA widersprochen. Wie die Versicherten aber mit der Anwendung der App und dem Berechtigungsmanagement klarkämen, darüber gebe es keine Daten, kritisierte Dreyer.

ÄkNo


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