Düsseldorf, Wuppertal, 2.3.2024. Der menschengemachte Klimawandel bedroht schon heute große Teile der Bevölkerung. Extreme Wetterereignisse, Wasserknappheit, Nahrungsunsicherheit, neuartige Krankheitserreger und ein steigender Meeresspiegel sind einige der weltweiten Folgen des Klimawandels. Einer aktuellen Prognose zufolge, die das Weltwirtschaftsforum in Davos und das Beratungsunternehmen Oliver Wyman in diesem Januar vorlegten, könnte die Erderwärmung verheerende Konsequenzen für die Gesundheit von Millionen Menschen haben. Die Gesundheitssysteme müssten in der Folge zusätzliche Kosten in Höhe von 1,1 Billionen US-Dollar tragen. Auf der Sitzung der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein, die am Samstag, 2. März 2024, erstmalig in Wuppertal zusammengekommen ist, bildete das Thema deshalb einen Schwerpunkt.
Professor Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer, und Constanze Schmidt, wissenschaftliche Referentin des Wuppertal Instituts, waren Gastredner der Kammerversammlung. Sie ermunterten die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte sich in der gesamten Breite mit den Folgen des Klimawandels auf das Gesundheitswesen auseinanderzusetzen.
"Wichtig ist dafür zunächst ein Blick auf drei zentrale Ebenen: Gesundheit fördern, Gesundheitsrisiken mindern und neue Krankheitsbilder erkennen und behandeln", sagte Fischedick. "Hinzu kommt die Notwendigkeit selber einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, denn letztlich ist eine gesunde Erde die beste Voraussetzung für ein gesundes Leben. Entsprechend muss der ökologische Fußabdruck im Gesundheitswesen, das heißt den Krankenhäusern und Praxen, soweit wie möglich gesenkt werden. Hierfür bedarf es sowohl des individuellen Engagements der Ärztinnen und Ärzte als auch struktureller Anpassungen in Bezug auf die Regeln im Gesundheitswesen."
Schon im November 2021 hatte die Kammerversammlung in Selbstverpflichtung beschlossen, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.
ÄkNo