Düsseldorf, 18.11.2017. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein hat sich am Samstag, 18. November 2017 solidarisch mit Streiks ihrer ärztlichen Kolleginnen und Kollegen in Ländern Osteuropas gezeigt. Diese waren in den vergangenen Monaten wegen des Personalmangels, schlechter Entlohnung, Überarbeitung und überbordender Bürokratie in den Ausstand getreten. Laut polnischem Ärzteverband starben in diesem Jahr mehrere Mediziner im Dienst an Arbeitsüberlastung.
„Mit Ausnahme Tschechiens, der Slowakei und Sloweniens liegt der Anteil der öffentlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen in den osteuropäischen EU-Staaten unter fünf Prozent des Bruttosozialproduktes gegenüber dem EU-Durchschnitt von acht Prozent“, heißt es in einer Resolution des rheinischen Ärzteparlamentes.
In Rumänien gingen Ende Oktober tausende Ärzte und Pfleger gegen Lohn- und Zuschlagskürzungen auf die Straße. In Bulgarien streikten im Oktober Angestellte mehrerer Kliniken, weil sie seit Monaten keinen Lohn erhalten haben. In Lettland wollen die Hausärzte Tariferhöhungen mit einem sogenannten „langsamen“ Streik erkämpfen, sie versorgen nur eine geringe Anzahl von Patienten pro Tag. In Polen traten Ärzte in einen einmonatigen Hungerstreik.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen:
Sabine Schindler-Marlow, stv. Pressesprecherin der Ärztekammer Nordrhein, 0173 515 3591
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