Düsseldorf, 18.11.2017. Die rheinische Ärzteschaft lehnt Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Reform der Psychotherapeuten-Ausbildung ab. „Die im Entwurf angelegte Zersplitterung der somatischen und psychischen Behandlungskompetenz widerspricht einer adäquaten, ganzheitlichen Versorgung kranker Menschen“, kritisierten die Delegierten derKammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein am Samstag, 18.November 2017 an der vorliegenden Fassung einer vom Bundesgesundheitsministerium erarbeiteten Novelle.
Die im Arbeitsentwurf vorgeschlagene Möglichkeit zur Einrichtung eines Modellstudiengangs, der nicht-ärztliche Psychotherapeuten zur Feststellung, Verordnung und Überprüfung von psychopharmakologischen Maßnahmen berechtigt, sei im Sinne der Patientensicherheit unvertretbar. Jede Pharmakotherapie sei eine „hochkomplexe Form der Heilbehandlung, die besondere und umfassende Kenntnisse der medizinischen Grundlagen und der Anwendungspraxis erfordert und ausschließlich in die Hand von Ärztinnen und Ärzte gehört“, sagte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, in Düsseldorf.
Die Kammerversammlung fordert die künftige Bundesregierung auf, die geplante Ausbildungsreform grundsätzlich zu überdenken und dabei auch die Ärzteschaft intensiv einzubeziehen.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen:
Sabine Schindler-Marlow, stv. Pressesprecherin der Ärztekammer Nordrhein, 0173 515 3591
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