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NRW rettet Leben

Laienreanimation stärken

  • Reanimationsübung
    Prüfen, rufen, drücken: Bei der Veranstaltung der Initiative „NRW rettet Leben“ am 26. September in Düsseldorf konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Übungen zur Wiederbelebung teilnehmen. © Marc Strohm
  • Gruppenfoto Laienreanimation
    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Referenten auf der Veranstaltung der Initiative "NRW rettet leben". © Marc Strohm

Düsseldorf, 27.9.2024. "Ohne meine Retterinnen und Retter, die mich vor drei Jahren nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand eine Stunde lang reanimiert haben, würde ich heute nicht hier stehen", schilderte Michael Pütz seinen eigenen Fall bei der Veranstaltung der Initiative "NRW rettet Leben" am 26. September im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. Der 56-Jährige hatte sich im Juni 2021 mit Freunden getroffen und war dort "von jetzt auf gleich" zusammengebrochen. Ein zufällig vorbeikommendes Paar habe bis zum Eintreffen des Notarztes mit einer Herzdruckmassage begonnen, so Pütz. Anschließend sei er im "Cardiac Arrest Center" der Uniklinik Düsseldorf weiterbehandelt worden.

"Beispiele wie dieses zeigen, wie wichtig es ist, dass möglichst viele Menschen über das Wissen und die Techniken zur Laienreanimation verfügen", betonte Univ.-Professor Dr. Bernd W. Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung. Aktuell überleben Böttiger zufolge lediglich elf Prozent der Patientinnen und Patienten einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Wenn mehr Laien bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Reanimationsmaßnahmen anwenden würden, könnten jährlich zusätzlich schätzungsweise mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden, erklärte Böttiger.

Um die Zahl der Menschen zu erhöhen, die bei einem beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand handeln können, setzt das Modellprojekt "Laienreanimation an Schulen in Nordrhein-Westfalen" bei den Lehrkräften an. Sie würden didaktisch so geschult, dass sie Wiederbelebungstechniken leichter im Unterricht vermitteln könnten, erklärte Elmar Kugel, Sportdezernent im Regierungsbezirk Köln.

Damit Ersthelfer möglichst schnell zu ihrem Einsatzort kommen, würden vermehrt Ersthelfer-Apps eingesetzt, erklärte Professor Dr. Stefan Beckers, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Aachen.  Die dort registrierten Ersthelfer würden im Notfall alarmiert und zum Einsatzort navigiert. Derzeit gebe es eine Vielzahl solcher Apps, die jedoch keine Schnittstellen miteinander besäßen, kritisierte Beckers.

MST


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