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Sommerempfang im Haus der Ärzteschaft

„Wir sollten uns zusammensetzen und neu denken“

  • Karl-Josef Laumann beim Sommerempfang 2023
    Ist vom System der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen überzeugt: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beim Sommerempfang im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. © KVNO / Malinka
  • Gruppenfoto beim Sommerempfang 2023
    Gruppenbild mit Minister (v.l.): Dr. Carsten König, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Rudolf Henke, Präsident und Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein. © KVNO / Malinka
  • Gespräche beim Sommeremfpang 2023
    Intensiver Austausch: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (M.) im Gespräch mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, und den Gastgebern des Sommerempfangs, Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein (l.) und Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. © KVNO / Malinka

Düsseldorf, 14.9.2023. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sprach sich beim Sommerempfang der nordrheinischen Ärzteschaft am 13. September 2023 in Düsseldorf für grundlegende Reformen auch in der ambulanten Versorgung aus. Vorbild ist für ihn die Krankenhausreform, die im bevölkerungsreichsten Bundesland bereits weit fortgeschritten ist, weil sie, so der Minister, gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet wurde. "Wir sollten uns zusammensetzen und neu denken", sagte er an die Vertreterinnen und Vertreter der Niedergelassenen gewandt. Auf den Prüfstand gehörten das Finanzierungssystem und Abrechnungsprozesse ebenso wie die Patientensteuerung und der Einsatz der vorhandenen medizinischen Fachkräfte. "Wir müssen uns fragen: Wer macht was?", meinte Laumann. Bei knappen personellen Ressourcen müssten diese möglichst effektiv eingesetzt und Doppelstrukturen vermieden werden. Das sei auch der Grundgedanke bei der Reform der Krankenhausplanung gewesen.

Skeptisch zeigte sich Laumann gegenüber Lösungsansätzen aus Berlin. So sollen nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bundesweit Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren entstehen, um die Gesundheitsversorgung insbesondere in sozialen Brennpunkten und auf dem Land zu verbessern. Wer solle denn die Versorgung in diesen neuen Strukturen gewährleisten, wo jetzt schon das Personal fehle, gab NRW-Minister Laumann zu bedenken.

Gastgeber Dr. Frank Bergmann teilte diese Skepsis. "Kioske und Primärversorgungszentren werden die anstehenden Probleme nicht lösen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. "Wir brauchen vor allem keine Parallelstrukturen zu schon vorhandenen Versorgungsstrukturen." Die relevanten Akteure müssten sich stattdessen viel enger vernetzen und noch viel stärker miteinander kooperieren. Die knappen Ressourcen der Fachkräfte müssten optimal genutzt und eingesetzt werden. "Wir können uns keinen Konkurrenzkampf leisten", betonte Bergmann und spielte damit darauf an, dass Medizinische Fachangestellte aus den Praxen in Krankenhäuser und zu Krankenkassen abwandern, weil dort bessere Gehälter gezahlt werden.

In der Oktober-Ausgabe des Rheinischen Ärzteblatts findet sich ein ausführlicherer Bericht über den diesjährigen Sommerempfang im Haus der Ärzteschaft.

HK


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