Wertemanagement im Krankenhaus zahlt sich aus

Düsseldorf, 21.11.2023. Ethik und Ökonomie in der medizinischen Versorgung – das scheint vielen wohl zunächst als Gegensatz, der im Versorgungsalltag eines Krankenhauses nur schwer in Übereinstimmung zu bringen ist. Dabei stellt gerade eine an ethischen Überzeugungen orientierte Führung im Krankenhaus einen ökonomischen Erfolgsfaktor dar, ist Professor Dr. Georg Marckmann überzeugt. „Zahlt sich Ethik aus? Patientenversorgung im Spannungsverhältnis zwischen Ethik und Ökonomie“ lautete das Thema, mit dem sich Marckmann, Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der LMU München, bei der 10. Jörg-Dietrich-Hoppe-Vorlesung am 20. November im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf befasste.

Die Vorlesung im Andenken an den 2011 verstorbenen langjährigen Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein sowie der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages fand nach 2019 zum ersten Mal wieder in Präsenz statt. Kammerpräsident Rudolf Henke betonte bei der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Auseinandersetzung mit den ethischen Implikationen im Spannungsfeld von Ökonomie und Medizin im Wirken von Jörg-Dietrich Hoppe stets eine besondere Rolle gespielt habe.

Für Marckmann bedeutet Ethik bei der medizinischen Versorgung im Krankenhaus keinen Gegenpol zu Ökonomie. Wenn die Berücksichtigung ethischer Vorgaben zu einem integralen Bestandteil von Krankenhaus-Management werde, führe die daraus resultierende gute „innere Qualität“ zu motivierterem Personal und einer patientenorientierteren Versorgung, somit also auch zu einer besseren wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. So sei davon auszugehen, dass sich eine ethisch verantwortete Ökonomie auch auszahlen werde.

Ein ausführlicher Bericht über die Jörg-Dietrich-Hoppe-Vorlesung 2023 findet sich in der Januar-Ausgabe des Rheinischen Ärzteblatts.

tg