Düsseldorf, 24.1.2017. In den kommenden Monaten wird das bekannte System konischer Kegelverbindungen (Luer-Konnektoren) zur Verbindung zwischen Spritzen, Kanülen, Kathetern, Infusionsschläuchen, Mehrwegehähnen oder Spinalnadeln umgestellt auf spezifische Anschlüsse, die das Risiko einer Verwechslung minimieren sollen. Die Medizinproduktehersteller werden die neuen Verbindungstypen auf den internationalen und deutschen Markt bringen. Vorgesehen sind spezifische Anschlüsse jeweils für
- respiratorische Systeme,
- enterale Ernährung,
- plethysmographische Blutdruckmessung und
- neuroaxiale Anwendungen.
Die bisherigen Luer-Verbindungen sollen zukünftig nur noch bei transdermalen und intravaskulären Anwendungen zum Einsatz kommen.
Ziel der Umstellung ist die Minimierung von Verwechslungsrisiken durch mechanisch zwar passende, aber medizinisch nicht vorgesehene und somit für den Patienten möglicherweise gefährliche Verbindungen.
Verantwortung für die Umstellung tragen neben den Herstellern auch Ärztinnen und Ärzte als Betreiber der Medizinprodukte. Es gehört zu den Aufgaben des Qualitäts- und Risikomanagements in Praxen, Kliniken oder anderen medizinischen Versorgungseinrichtungen, die Umstellung reibungslos zu gestalten, um Risiken für die Patienten zu minimieren. So können beispielsweise ein zeitweises Nebeneinander von neuen und alten Verbindungen oder eine innerhalb oder zwischen klinischen Einrichtungen nicht abgesprochene Umstellung zu Gefahren im Versorgungsablauf führen.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. hat eine kostenlose Hilfestellung zur Begleitung des Umstellungsprozesses veröffentlicht.
www.aps-ev.de/handlungsempfehlungen
Hilfestellung zur Umstellung von Luer-Verbindern auf neue verwechslungssichere Verbinder (Kurzfassung)
Hilfestellung zur Umstellung von Luer-Verbindern auf neue verwechslungssichere Verbinder (Langfassung)
Umstellung konische Verbindungen - Empfehlungen zur Risikominimierung (22,62 KB) (Quelle: Ärztekammer Niedersachsen)