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Statement

Statement des Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Sven Dreyer, zum gestrigen Polizeieinsatz an der Universitätsklinik Düsseldorf

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Gestern Nachmittag (17.2.2025) hat ein mutmaßlich 34-jähriger Deutscher an der Uniklinik Düsseldorf Polizeibeamte und einen Arzt mit einem Messer bedroht. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei Duisburg setzte ein Polizist daraufhin seine Schusswaffe ein und traf den Angreifer am Bein. Unbeteiligte sind den Behörden zufolge nicht verletzt worden. Der Täter wurde vor Ort umgehend medizinisch versorgt.
Die Uniklinik hatte die Polizei gerufen, weil der 34-Jährige sich dort, wie aus Presseberichten hervorgeht, in der Vergangenheit medizinische Leistungen erschlichen hatte. Außerdem lag gegen den Mann in anderer Sache ein Haftbefehl vor.

Erst einmal ist es gut, dass bei dem Vorfall Patientinnen und Patienten wie auch das medizinische Personal nicht verletzt wurden. Dennoch lässt die Tat alle Beteiligten verstört zurück.

Wenn Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte oder Polizisten im Einsatz für ihre Mitmenschen mit Waffen bedroht und angegriffen werden, macht das nicht nur etwas mit den Opfern der Gewalt. Wenn die Angst vor Vorfällen zum stetigen Begleiter der Helfer wird, dann ist zu befürchten, dass sich diese aus ihren Berufen zurückziehen oder diese erst gar nicht ergreifen - zum Schaden unserer Gesellschaft als Ganzes.

Umfragen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus dem letzten Jahr belegen, dass die Zahl der Übergriffe, der Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen des medizinischen Personals durch Patientinnen und Patienten zugenommen hat.

Um die Dimension des Problems zu erfassen und es an der Wurzel zu packen, brauchen wir bessere Daten und verlässliche Meldeverfahren über Gewalttaten in medizinischen Einrichtungen. Nur auf dieser Grundlage können wir mögliche Ursachen erforschen, präventive Maßnahmen ergreifen und wirksam gegensteuern.


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