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Menschen mit geistiger Behinderung profitieren von Hörscreening

Projektpartner HörGeist
Die Partner des Projektes "HörGeist" aus den Institutionen AOK Rheinland/Hamburg, Universität Münster, Universität Duisburg-Essen, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Universität zu Köln und Universität Bremen mit Dr. Arndt Berson (1 v.r.)., Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein und Professorin Dr. Susanne Schwalen (2. v.r.), Geschäftsführende Ärztin der Ärztekammer Nordrhein. © ÄkNo

Düsseldorf, 17.1.2024. Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung leiden fünf- bis sechsmal häufiger an Hörstörungen als die übrige Bevölkerung. Wie die Betroffenen von einem Hörscreening profitieren können, untersuchte das Projekts „HörGeist“, das Anfang 2022 startete und in dessen Rahmen 1.050 Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Lebensumfeld eine umfassende Hördiagnostik erhielten. Das Abschluss-Symposium Mitte Januar im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Katrin Neumann (Universitätsklinikum Münster) präsentierte die Ergebnisse des vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit 1,7 Millionen Euro geförderten Projekts. 

Die niedrigschwellige Herangehensweise im Projekt zeigte, dass deutlich mehr als ein Drittel der untersuchten Personen unerkannte oder unzureichend behandelte Hörstörungen aufwiesen. Das Fazit der Wissenschaftler: Regelmäßige Hörscreenings und individuell angepasste Interventionen sind essenziell, um die Lebensqualität, Kommunikationsfähigkeit und soziale Teilhabe dieser Menschen zu fördern. Neben der Diagnostik wurde im Projekt „HörGeist“ auch der langfristige Therapieerfolg überprüft. Um jedoch eine flächendeckende und adäquate Hörrehabilitation für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu gewährleisten, ist nach Ansicht der Projektbeteiligten, darunter die AOK Rheinland / Hamburg, weitere Versorgungsforschung erforderlich.

Deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Matthias Mohrmann zeigte sich beeindruckt von der Umsetzung und den Ergebnissen des Projekts. Er lobte die praxisnahe Herangehensweise und sicherte eine enge Kooperation in einem Folgeprojekt zu, um die gewonnenen Erkenntnisse weiter auszubauen und in die Regelversorgung zu integrieren. Das Forschungsprojekt wurde durch ein interdisziplinäres Konsortium realisiert, zu dem neben der AOK Rheinland/Hamburg und der Universität Münster auch die Universität Duisburg-Essen, das Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, die Universität zu Köln und die Universität Bremen gehörten.

ÄkNo
 


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