Düsseldorf, 6.12.2018. Bei der sechsten "Jörg-Dietrich-Hoppe-Vorlesung" der Ärztekammer Nordrhein sprach der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. med. Josef Schuster, vor rund 350 Gästen aus Ärzteschaft und Gesundheitswesen sowie in Anwesenheit der Familie von Jörg-Dietrich Hoppe zum Thema „Jüdische Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit - Erinnerungen an Schicksale und Lehren aus der Vergangenheit“.
Der im November 2011 verstorbene Präsident der Ärztekammer Nordrhein und langjährige Präsident der Bundesärztekammer, Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, stand für eine feste ethische Fundierung des Arztberufs. Zum Gedenken an seine Person und in Fortführung seines Werks bietet die Ärztekammer Nordrhein mit der „Jörg-Dietrich-Hoppe-Vorlesung“ ein Forum zur Diskussion über grundlegende ethische Fragen, die sich in Arztberuf und Gesellschaft stellen.
Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, stellte in seiner Begrüßung heraus, dass es stets ein besonderes Anliegen von Jörg-Dietrich Hoppe war, das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus wach zu halten und die Rolle des Berufsstandes und seine ethische Verantwortung vor diesem Hintergrund immer wieder neu zu reflektieren.
„Gegen das Vergessen und auch gegen einen zunehmenden Antisemitismus in der heutigen Zeit braucht es mehr Aufklärung, vor allem in den Schulen, in der Ausbildung und in der Gesellschaft“, sagte Schuster, mit Blick auf eine auch durch die AfD ausgelöste gesellschaftliche Stimmung, bestimmte Bevölkerungsgruppen pauschal zu verunglimpfen. Daher sollten, so Schuster, alle demokratischen Kräfte darauf achten, eine politische Kultur zu pflegen, die der gesellschaftlichen Spaltung entgegenwirkt.
Eine ausführliche Berichterstattung erfolgt in der Februarausgabe des Rheinischen Ärzteblatts.
Die vollständige Rede von Dr. med. Josef Schuster finden Sie hier: Rede Dr. Schuster (3,77 MB)
sas