Die realen Jahresüberschüsse der ärztlichen und psychologisch-psychotherapeutischen Praxen in Deutschland sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent zurückgegangen. Während die Praxiseinnahmen im selben Zeitraum um 3,4 Prozent zunahmen, stiegen die Kosten um 5,2 Prozent. Das zeigen Ergebnisse des Zi-Praxis-Panels (ZiPP) des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur wirtschaftlichen Lage der Arztpraxen in den Jahren 2019 bis 2022. Über den gesamten Zeitraum stiegen die Kosten dem Zi zufolge mit 17,2 Prozent stärker als die Praxiseinnahmen (16,4 Prozent). Einzige Ausnahme bildete das Jahr 2021: Die Coronapandemie und die starke Beteiligung der Vertragsärztinnen und -ärzte an der COVID-19-Impfkampagne führten dazu, dass die Einnahmen (9 Prozent) die Kosten (7,5 Prozent) überstiegen und so den Effekt etwas abmilderten. Die Personalausgaben waren mit 58 Prozent der Gesamtaufwendungen der größte Kostenfaktor in den Praxen.
Im Rahmen des Zi-Praxis-Panels werden die Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten zudem regelmäßig um einen Ausblick in die Zukunft gebeten. Zwar bewerteten im ersten Halbjahr 2024 noch 48 Prozent der Praxen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut und sieben Prozent sogar als sehr gut. Der Ausblick auf die Zukunft falle jedoch zunehmend schlechter aus, so das Zi. Mit minus 10,4 Anfang 2023 und minus 14,3 Anfang 2024 zeigte der ZiPP-Klimaindex den schlechtesten Wert der vergangenen zehn Jahre.
jf