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Fachmesse für Medizintechnik

Medica und Sexualphallographie

15.01.2025 Seite 6
RAE Ausgabe 2/2025

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 2/2025

Seite 6

© Ärztekammer Nordrhein

Aus der „Diagnostikwoche“ wurde 1974 die „Medica“. Das berichtete das Rheinische Ärzteblatt (RÄ) in der ersten Februar-Ausgabe vor 50 Jahren. „Auf der „6. Diagnostikwoche in Düsseldorf (sie hat inzwischen die Bezeichnung ‚Medica‘ erhalten) wurden mehr als 20.000 Besucher registriert. Neben Ärzten und Angehörigen der ärztlichen Hilfsberufe waren auch zahlreiche Laien zu dieser mit einer großen technischen Ausstellung verbundenen Tagung in die neue Düsseldorfer Messehalle gekommen“. Somit war die Medica, die heute eine der weltweit größten Fachmessen für Medizintechnik ist, an ihrem jetzigen Standort in Düsseldorf-Stockum angekommen.

Unter der Rubrik „Arzt und Recht“ wurde in der gleichen Ausgabe des RÄ eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg zur sexualphallographischen Untersuchung von „Triebtätern“ wiedergegeben. „Eine sexualphallographische Untersuchung ist zu problematisch, um hinreichend sichere Anhaltspunkte dafür zu bieten, daß ein 47-jähriger Mann, der sich noch im Alter von 40 Jahren als gefährlicher Sexualtäter gezeigt hat und insgesamt noch immer äußerst ungünstig beurteilt wird, inzwischen allein wegen seines abgesunkenen psychosexuellen Stimulationsniveaus keine erhebliche Gefahr für die Allgemeinheit mehr darstellt“, lautete der Leitsatz. Ein Sachverständiger habe die Auffassung vertreten, dass „unter freien Lebensbedingungen“ mit weiteren Sexualdelikten des Verurteilten nicht zu rechnen sei. Diese Auffassung stützte er auf das Ergebnis der sexualphallographischen Untersuchung, bei der dem Probanden ein sexuell aufreizender Film gezeigt und zugleich "über eine spezifische Apparatur seine Penisreaktion darauf erfaßt“ wurde. 

bre