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Mail aus Essen

15.01.2025 Seite 10
RAE Ausgabe 2/2025

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 2/2025

Seite 10

Hannah Stamm © privat

Im Dezember habe ich mit dem Lernplan für das zweite Staatsexamen begonnen, das ich – wenn alles nach Plan läuft – im April 2025 absolvieren werde. Ab Mai folgt dann das Praktische Jahr (PJ) und dann ist es auch wirklich schon vorbei, das Medizinstudium.
 
Das Ende des Studiums schien immer in unerreichbarer Ferne und jetzt geht doch alles viel schneller als erwartet – zu schnell, um ehrlich zu sein.
 
Die letzten Jahre scheinen plötzlich verflogen. Lange stand keine wirkliche Entscheidung an, denn das Studium gibt einem ziemlich genau vor, welches Fach man wann zu belegen hat und was man wann zu lernen hat. Und jetzt? Eine Entscheidung nach der nächsten: Wo möchte ich mein PJ machen? Welches Wahltertial möchte ich belegen? Wie soll es eigentlich danach weitergehen? Sind das jetzt vielleicht meine letzten Monate in Essen? Wo werden die Leute landen, mit denen ich seit mehr als fünf Jahren meinen Alltag teile? Und wovon mache ich meine Entscheidungen überhaupt abhängig?

All diese Entscheidungen sind natürlich geprägt durch das Privileg, eine Fülle von Möglichkeiten und Optionen zu haben. Dafür bin ich wahnsinnig dankbar.

Für mich werden wohl einige Veränderungen anstehen. Das ist sehr aufregend und stimmt mich erwartungsvoll. Aber es schwingt auch viel Unsicherheit, Respekt vor den neuen Aufgaben und eine große Portion Wehmut über das Ende einer so prägenden Zeit mit. Ich bin gespannt, was meine Antworten auf all die Fragen sein werden und freue mich auf einen neuen Abschnitt.

Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir unter medizinstudium(at)aekno.de.