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Hartmannbund

Sorge um Zukunft der Versorgung

16.08.2024 Seite 10
RAE Ausgabe 9/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 9/2024

Seite 10

Dr. Moritz Völker ist Vorsitzender des Arbeitskreises junge Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund. © Hartmannbund

Starke Zweifel äußerte Dr. Moritz Völker, Vorsitzender des Arbeitskreises der Jungen Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund, mit Blick auf die Äußerung von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keine Leistungskürzungen im Gesundheitswesen geben werde. „Es gibt nach wie vor keine klare Perspektive, wie wir die Versorgung in zehn Jahren sicherstellen können“, so Völker. Die Versorgungssituation sei bereits jetzt kritisch und werde sich angesichts des demografischen Wandels und des Personalmangels perspek­tivisch weiter verschlechtern. Der Arbeitskreis sei überzeugt, dass der momentane Versorgungsstandard zukünftig nicht gehalten werden könne. Ohne Änderungen bei Nutzung und Umfang der medizinischen Angebote werde es eine „ungesteuerte Begrenzung der Leistungen“ geben. Denn die Arbeitskraft und -zeit sowie die Ressourcen seien begrenzt. „An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei“, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises. Über die begrenzte Verfügbarkeit medizinischer Leistungen müsse offen gesprochen werden. Um diesem Trend entgegenzusteuern, muss nach Ansicht von Völker die Effizienz des Systems gesteigert werden etwa durch die Verringerung des Dokumentationsaufwandes, den zügigen Ausbau der Digitalisierung, die Steuerung von Patientenströmen und durch einen verstärkten Fokus auf präventive Maßnahmen.    

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