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Aids 2024

Deutschland erfüllt zwei von drei UN-Zielen

16.08.2024 Seite 6
RAE Ausgabe 9/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 9/2024

Seite 6

Infektionsschutz: Therapieoptionen wie die Prä-Expositionsprophylaxe verändern die Einstellung zu HIV/Aids. © Tina/stock.adobe.com

Bis 2030 sollen weltweit mindestens 95 Prozent aller Menschen mit HIV ihren Status kennen, bei Kenntnis therapeutisch versorgt und so eingestellt werden, dass die Viruslast unter der Nachweisgrenze von 20 Viruskopien/ml liegt. Diese Ziele hat das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids formuliert. Bei der 25. Welt-Aids-Konferenz Ende Juli in München warnten Experten davor, dass diese Ziele angesichts der weltweit anhaltenden Krisen in Gefahr geraten könnten. Diskutiert wurden in München aber auch Fortschritte: Neue Arzneimittelklassen mit weniger Nebenwirkungen, injizierbare Depotpräparate und „Single dose/Once a day“-Regime erleichterten Patienten die Therapie, dort wo sie zugänglich sei.

Deutschland hat inzwischen zwei von drei UN-Zielen erreicht. Von geschätzt 96.700 HIV-Infizierten wissen dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 92 Prozent, dass sie sich angesteckt haben. 99 Prozent der Menschen, die wissen, dass sie HIV-positiv sind, werden behandelt und bei 96 Prozent liegt die Viruslast unter der Nachweisgrenze. In NRW sei die Zahl der Neuinfektionen geringfügig gestiegen, so das RKI. Neue Therapieoptionen wie zum Beispiel die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) veränderten die Einstellung zur Erkrankung positiv, allerdings verzeichne man weltweit zunehmende Stigmatisierungsängste bei den Betroffenen.     

KVNO