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Mail aus Aachen

17.06.2024 Seite 10
RAE Ausgabe 7/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 7/2024

Seite 10

Carla Schikarski © privat

Im Aachener Modellstudiengang gibt es ein reguläres Freisemester, das allen Studierenden entweder im achten oder neunten Semester für beliebige Aktivitäten zur Verfügung steht. Dieses Konzept gibt es so oder so ähnlich nur an wenigen anderen medizinischen Fakultäten und ist meiner Meinung nach ein großer Vorteil in Aachen. Was macht man, wenn man mitten im Studium ein Semester völlig frei zur Verfügung hat? Einige meiner Freundinnen und Freunde haben die Zeit für ein Auslands­semester genutzt, was für mich den positiven Nebeneffekt hatte, sie in Städten wie Bologna und Lausanne besuchen zu können. Ich habe eine weitere klassische Option gewählt und meine experimentelle Doktorarbeit begonnen. Nach sieben Vorlesungssemestern hat es mir sehr gut gefallen, praktische Labormethoden zu erlernen und in die Welt des wissenschaftlichen Arbeitens einzutauchen. Über das Freisemester hinaus nehme ich mir im Moment ein weiteres Jahr frei. Dieses nutze ich größtenteils für die Doktorarbeit, aber auch für meine restlichen Famulaturen, die ich in der hausärztlichen Versorgung und der Notaufnahme absolviere. Außerdem hat diese Zeitplanung es mir ermöglicht, mir einen schon lange gehegten Wunsch zu erfüllen: Im Frühjahr habe ich Japan bereist und dort einen intensiven Sprachkurs gemacht.
Für dieses Intermezzo mitten in meinem Studium bin ich sehr dankbar, denn es hat mir viele praktische und persönliche Erfahrungen abseits vom Curriculum ermöglicht, für die mir in ein paar Jahren vielleicht die Zeit fehlen wird. Gleichzeitig freue ich mich aber auch darauf, im September mit dem Blockpraktikum mein reguläres Studium fortzusetzen und ein Semester lang durch viele verschiedene Fachbereiche zu rotieren – ich werde berichten!

Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.