Die Studienzeit neigte sich mit dem Praktischen Jahr (PJ) in der Schweiz, Deutschland und Malta dem Ende entgegen. Die letzte Zeit auf Malta war für mich doch eher abenteuerlich mit überraschenden Einblicken in das dortige Gesundheitssystem. Dieses befindet sich akademisch auf hohem Niveau. Allerdings sind die infrastrukturellen Gegebenheiten als provisorisch zu bezeichnen. Zum Beispiel gibt es 40-Bett-Zimmer und Dixi-Toiletten, ohne Aussicht auf zügige Besserung für den Mix an Patienten, die nicht getrennt liegen, ganz gleich, ob sie an Typhus, Brustkrebs oder an psychiatrischen Erkrankungen leiden. Für mich bleibt unabhängig davon aber der Eindruck, dass es sich sehr lohnt, mindestens ein Auslandstertial zu absolvieren. Die wunderschöne Landschaft auf Malta ist nur ein Grund mehr. Das PJ war ein fulminanter Abschluss einer schönen Studienzeit, die in den letzten Monaten langsam zu Ende ging. Das WG-Zimmer war bereits abgegeben, die Freunde teilweise wieder in die Heimat zurückgekehrt und doch stand noch die Ungewissheit des dritten Teils der ärztlichen Prüfung elefantös im Raum. Alles flexibel, keine klaren Lernvorgaben, plötzliche Prüferwechsel zehn Minuten vor der Prüfung. Es war viel Aufregung um zwei Tage, die für mich allerdings die Tätigkeit sowie den Aufenthaltsort für die nächsten sechs Monate bestimmen würden. Falle ich durch, dann ab zurück ins Kinderzimmer. Bestehe ich, dann geht ein Lebensabschnitt zu Ende, es wird ein Umzug in eine neue Großstadt mit völlig neuem Umfeld folgen. Die Aussicht, jeden Prüfling an der Uni nach der Prüfung in Empfang zu nehmen, lindert die Wehmut. Ein letztes Mal mit allen Freunden vereint, dazu Luftballons und das gemeinsame Lieblingsessen.
Nun heißt es für mich: Danke zu sagen an meine Mitmenschen für die unvergessliche Reise, die mein Leben ist. Volle Kraft voraus – und ja, es hat bei der Prüfung gereicht.
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