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Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit

Mahnung und Auftrag für heute

15.09.2023 Seite 7
RAE Ausgabe 10/2023

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2023

Seite 7

Die Wanderausstellung „Fegt alle hinweg…“ machte zum zweiten Mal seit 2018 Station im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf. Sie wurde um zehn Porträts jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus Nordrhein erweitert. © Andreas Köhring

Am 30. August wurde im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf die Ausstellung „Fegt alle hinweg …“ zum Approbationsentzug und Schicksal jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der NS-Zeit eröffnet. Bei der Veranstaltung zur Ausstellungseröffnung betonte Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke, wie wichtig auch heute noch die Rückbesinnung auf das an den jüdischen Kolleginnen und Kollegen begangene Unrecht ist: „Was vor 85 Jahren geschah, muss uns stets Mahnung und Auftrag sein, denn auch unsere heutige Gesellschaft ist vor Intoleranz, Ausgrenzung und Antisemitismus sowie einer zu gleichmütigen Einschätzung ihrer Konsequenzen nicht gefeit.“
Der Entzug der Approbation im Jahr 1938 bildete den Schlusspunkt einer seit 1933 zunehmenden Ausgrenzung und Entrechtung. Als einziger Ausweg blieb in der Folge das Exil; die in Deutschland verbliebenen jüdischen Ärzte wurden deportiert und bis auf wenige Ausnahmen ermordet.

Die von dem Münchener Ehepaar Ursula und Dr. Hansjörg Ebell konzipierte Wanderausstellung hatte bereits im Jahr 2018 bei der Ärztekammer Nordrhein Station gemacht. Den damals vorgestellten exemplarischen Portraits wurden nun zehn Portraits betroffener jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus dem Gebiet der Kammer Nordrhein hinzugefügt. Henke wies darauf hin, dass die biografische Spurensuche auch mit Unterstüzung der ehrenamtlichen Kammermitglieder durchgeführt worden sei. Archivmaterial sei aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen worden. Nach der Station in Düsseldorf wird die Ausstellung ins Saarland zur dortigen Ärztekammer gehen.     

TG