Mit der höchsten Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, der Paracelsus-Medaille, wurden am 16. Mai im Rahmen der Eröffnungsfeier zum 127. Deutschen Ärztetag Dr. Leon Weintraub, Dr. Cornelia Goesmann und Dr. Claus Vogel geehrt.
Leon Weintraub, 1926 im polnischen Lodz geboren, durchstand als Kind und Jugendlicher die Vertreibung ins jüdische Ghetto, Zwangsarbeit für die nationalsozialistischen Besatzer, Konzentrationslager und Todesmärsche am Kriegsende. Später arbeitete er als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an einer Warschauer Klinik, bis ihn der neu aufkommende Antisemitismus in Polen 1969 mit seiner Familie zur Emigration nach Schweden zwang. Nach Abschluss der Berufstätigkeit machte er es sich zur Verpflichtung, das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Cornelia Goesmann, 1952 in Hannover geboren, wurde die Paracelsus-Medaille insbesondere für ihr Engagement in der ärztlichen Selbstverwaltung für die Belange der Allgemeinmedizin, der Medizinischen Fachangestellten und ärztlichen Psychotherapie verliehen. Auch als stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (1998 – 2006) und im Vorstand der Bundesärztekammer (2003 – 2011) engagierte sie sich für die berufliche Gleichstellung von Ärztinnen und Medizinstudentinnen sowie vor Ort in Hannover in einem Projekt zur medizinischen Versorgung obdachloser Menschen.
Mit Claus Vogel, 1945 in Leipzig geboren, wurde ein zu DDR-Zeiten niedergelassener Arzt für seine Verdienste bei der Angleichung der Gesundheitssysteme nach der Wende geehrt. 1990 war er Gründungsmitglied des Verbands niedergelassener Ärzte Sachsens. Als langjähriges Mitglied der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen und der Sächsischen Landesärztekammer hatte er stets die Interessen der Gesamtärzteschaft im Blick.
Tg