Die größten Durchbrüche der Medizin in den letzten Jahrzehnten sind das Ergebnis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Medizin erfordert seit jeher Fähigkeiten, die wir als empirische Methoden kennen: Ärztinnen und Ärzte sammeln Beobachtungen, zeichnen ihre Ergebnisse auf, formulieren Hypothesen und führen Experimente durch, um ihre Theorien zu überprüfen.
Mit Blick auf die – sicherlich berechtigte – klinisch-praktische Ausbildung im Studium sollte deshalb die wissenschaftliche Komponente nicht zu kurz kommen. Denn nur wenn es Ärzten gelingt, Brücken zwischen Forschung und Klinik zu bauen und evidenzbasierte Medizin in ihrer Praxis zu leben, können Patientinnen und Patienten von einer besseren Versorgung profitieren. Dafür sollten die Grundlagen bereits während des Studiums gelegt werden, beispielsweise durch Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten, Journal Clubs oder durch forschungsorientierte Famulaturen in Wissenschaftsorganisationen. Um akademische Nachwuchskräfte für die Wissenschaft zu gewinnen und zu begeistern, bedarf es nicht nur finanzieller Ressourcen, sondern auch Möglichkeiten des Mentorings und der persönlichen Förderung. Nur so kann sichergestellt werden, dass Deutschland als Forschungsland in der Medizin attraktiv und kompetitiv bleibt.
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.