Das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalens hat kürzlich den Abschlussbericht der Forschungsallianz VIRAL NRW zum Infektionsverlauf und zu den Schutzmaßnahmen in der Coronapandemie veröffentlicht. Die wissenschaftliche Aufarbeitung hatte der NRW-Landtag Ende 2021 in Auftrag gegeben. Die Untersuchung sollte das Verständnis für die Entwicklung der Pandemie vertiefen und so eine Grundlage für ein effektives zukünftiges Pandemiemanagement bilden. An VIRAL NRW waren virologische Institute von sieben Universitäten in NRW beteiligt. Die Ergebnisse der Studie könnten, „gerade was die Impfaufklärung und die Infektionskettenanalyse angeht, hilfreich sein“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Die Forscherinnen und Forscher fanden unter anderem heraus, dass die Immunität gegen das SARS-CoV-2-Virus in der Bevölkerung im Laufe der Pandemie stark zunahm. Im August und September 2022 konnte ein Anteil von über 95 Prozent von Antikörpern bei den Bürgern festgestellt werden. Dabei, so ein Ergebnis, bot die Kombination aus Impfung und Infektion einen besseren Schutz als nur eine Impfung oder nur eine Infektion. Die Angst vor Nebenwirkungen, ein geringes Bildungs- oder Einkommensniveau sowie Arbeitslosigkeit oder ein Migrationshintergrund waren Faktoren, die zu einer geringen Impfbereitschaft führten. Allerdings waren 95 Prozent der NRW-Einwohner im Herbst und Winter 2022 mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
Ein weiteres Ergebnis des Abschlussberichts: In der Phase der hohen Inzidenz stellten wahrscheinlich infizierte, aber initial negativ getestete Patientinnen und Patienten eine wichtige Infektionsquelle im Krankenhaus dar. Dies konnte mithilfe von genomisch gestützten Infektionskettenanalysen festgestellt werden. Die zur Identifizierung von Übertragungsszenarien entwickelten Algorithmen stehen nun den Gesundheitsämtern zur Verfügung.
Der Abschlussbericht „Bestimmung verlaufsrelevanter Parameter für die weitere Entwicklung der SARS-CoV-2 Pandemie“ findet sich auf www.mags.nrw.
bre