Eine gemeinsame Absichtserklärung zum Start der „Landesinitiative Gewaltschutz Nordrhein-Westfalen“ (NRW) haben Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Institutionen und des Landes am 27. September in Düsseldorf unterzeichnet. Als Signal der Entschlossenheit wertete Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann den Akt. Das Land wolle zusammen mit seinen Partnern Menschen in der Behindertenhilfe besser vor Gewalt schützen. Denn jeder Mensch habe das Recht auf ein gewaltfreies Leben.
Die Landesinitiative geht zurück auf Empfehlungen einer Expertenkommission, die Laumann 2021 nach Vorwürfen der Freiheitsberaubung in Einrichtungen der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen eingesetzt hatte. Die Kommission legte Ende vergangenen Jahres ihren Abschlussbericht vor. Deren Handlungsempfehlungen sehen unter anderem eine stärkere Regionalisierung der Betreuungsangebote, eine bessere gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung und ein landesweites Kompetenznetzwerk vor.
Laumann zufolge sind Lösungsvorschläge zum Teil schon umgesetzt worden. Dennoch blieben Aufgaben offen, wie beispielsweise die Einführung einer staatlichen Aufsicht über die Behindertenwerkstätten. Im internationalen Vergleich weise NRW bei der Gewaltprävention aber einen hohen Standard auf, so der Minister. Allerdings habe die Erfahrung mit der Behindertenwerkstatt in Bad Oeynhausen gezeigt, dass Aufmerksamkeit weiter gefordert sei.
MBO