Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten haben ein höheres Risiko, so schwer an COVID-19 zu erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen, als Kinder aus wohlhabenderen Familien. Zu diesem Schluss kommt das Institut für Medizinische Soziologie der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nach einer Auswertung von Versichertendaten der AOK Rheinland/Hamburg im Zeitraum von Januar 2020 bis Mitte Juli 2021. Danach wiesen Kinder von Langzeitarbeitslosen ein 1,36-mal höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf auf als Kinder von arbeitenden Versicherten. Auch Kinder von kurzzeitarbeitslosen oder geringverdienenden Eltern trügen ein höheres Risiko für einen Krankenhausaufenthalt, teilte die AOK Anfang Oktober mit. Diejenigen, die in ärmeren oder beengteren Wohnvierteln lebten, hätten ein dreimal höheres Risiko als diejenigen in besser gestellten Wohnvierteln, schwer an Corona zu erkranken.
Die deutlichen sozialen Unterschiede in Deutschland wirkten sich maßgeblich auf die Gesundheitschancen der Menschen aus, folgerte AOK Rheinland/Hamburg-Vorstand Matthias Mohrmann. Es müsse deshalb dafür gesorgt werden, dass vulnerable Bevölkerungsgruppen durch gut vernetzte, niedrigschwellige Versorgungsangebote erreicht werden.
HK