Das Hammerexamen, wie das zweite Staatsexamen in der Fachliteratur und im Universitätsjargon genannt wird, ist die Hürde zum Ende des Studiums. Stets im Hinterkopf gewesen und doch so fern. Irgendwann würde es sein, und man würde sich bis dahin schon gut genug vorbereitet haben. So zumindest habe ich es mir immer im Kopf zurechtgelegt. Als eine Freundin mich an ihrer Hochzeit jedoch zur Seite nahm und mir voller Panik mitteilte, dass heute Tag 200 vor dem Beginn sei, stürzte die Realität auf mich ein. Nun sollte ich mich zusammenreißen und am besten bereits lernen, um mir einen ordentlichen Puffer zu schaffen, wollte ich doch zwischendurch noch einen Auslandsaufenthalt bestreiten. Mit Hilfe des bekannten und gut strukturierten 100-Tage-Lernplans gelang es mir jedoch, Ruhe zu bewahren und mir einen Raum zum Atmen zu erhalten.
Am ersten Prüfungstag war ich sehr überrascht, dass mir kaum Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekannt vorkamen. Scheinbar hatten sich in den letzten Online-Semestern einige Nachzüglerinnen und Nachzügler zu uns gesellt, die mir noch gänzlich unbekannt waren. Zudem schaute ich erstaunt in eine ganze Säuglingsschar, die sich mitsamt den Erziehungsberechtigten vor dem Prüfungssaal sammelte. Wie das Leben meiner nicht allzu engen Mitstudierenden wohl in den letzten zwei Jahren außerhalb der Universität an mir vorbeigezogen sein muss…? Von neuem vereint und eingenommen von der knisternden Atmosphäre der Anspannung war es mir fast ein Genuss, wieder mit meinen Konsemestern eine Prüfung zu begehen.
Dafür ein starkes Dankeschön an Euch!
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir an medizinstudium(at)aekno.de.