Ein Jahr ist vergangen, seit die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal ihre Mitglieder mit Schutzmaterial versorgte – zunächst die Notdienstpraxen und Praxen in Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen. Mittlerweile organisiert die Tochtergesellschaft GMG regelmäßig Verteilaktionen für die gesamte nordrheinische Ärzteschaft. Die bisher größte Schutzmittel-Ausgabe fand am 3. März dieses Jahres in Köln statt.
von Jana Meyer
Es war ein riesiges Aufgebot: Zehn Lastwagen brachten am 3. März 800.000 Mund-Nasen-Schutz-Masken, 600.000 FFP-2-Masken, 40.000 Kittel, 40.000 Overalls, 4.000 Schutzbrillen sowie 32.000 Liter Desinfektionsmittel zur Ausgabestelle in Köln – für 3.550 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Es war die bislang größte Ausgabe von Schutzmaterial seit Beginn der Corona-Pandemie.
Ein Jahr lang kümmert sich die KV Nordrhein damit nun schon um die Versorgung der nordrheinischen Ärzteschaft im Kampf gegen SARS-CoV-2. Die letzte Verteilaktion endete am 10. März mit der Ausgabe in Bonn – es war die 45. zentrale Ausgabe von Schutzmaterial.
nsgesamt wurden bisher rund 17.949.000 Mund-Nasen-Schutz-, 8.370.000 FFP-2-Masken, 205.500 Kittel, 132.400 Overalls, 29.300 Schutzbrillen sowie 132.600 Liter Desinfektionsmittel abgegeben.
Erste Verteilaktion in Heinsberg
Die erste Schutzmittel-Ausgabe startete im März 2020 – zu einer Zeit, als Schutzmaterial absolute Mangelware und Nordrhein mit dem Kreis Heinsberg als erstem Corona-Hotspot Deutschlands direkt stark von der Pandemie betroffen war. Schnell und unbürokratisch half die KVNO der Ärzteschaft, besorgte über verschiedene Vertriebskanäle die dringend benötigten Materialien und gab sie an die Praxen weiter – zunächst an Notdienstpraxen und Praxen in Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen, später an alle Niedergelassenen in Nordrhein.
Was mit einer gepackten Tüte in den Katakomben der KV Nordrhein begann, wurde von Verteilaktion zu Verteilaktion professioneller – mittlerweile werden die Ausgaben mithilfe eines Drive-In-Systems organisiert. In all der Zeit gab es auch immer wieder Herausforderungen zu meistern. „Der schlimmste Moment war, als die Stadt Bonn vergessen hatte, den Parkplatz für die Schutzmittel-Ausgabe frühzeitig zu sperren und noch etwa 1.000 Fahrzeuge auf der Fläche parkten“, erinnert sich Dirk Skalla, Leiter Notdienst bei der KVNO und Geschäftsführer der GMG.
Innerhalb kürzester Zeit organisierte die Stadt Bonn die Mitarbeiter des Bauhofs als Unterstützung und schickte zusätzliche städtische Mitarbeiter zur Unterstützung von Skalla und seinem Team, sodass die gut 3.000 Ärzte am Ende wie geplant versorgt werden konnten. „Mit viel Elan, Hilfsbereitschaft und stets guter Laune haben alle Beteiligten dazu beigetragen, die Pandemie zu mildern und unseren Mitgliedern zu helfen“, so Skallas Resümee.
Im Zeitraum vom 28. April bis 14. Mai findet wieder eine Verteilung von Schutzmaterial an fünf zentralen Ausgabeorten statt. Die nordrheinischen Vertragsarztpraxen können sich dafür wie gewohnt über das KVNO-Portal anmelden.
Jana Meyer ist Redakteurin im Bereich Presse und Medien der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.