„Es ist völlig egal, ob Sie als Angestellter arbeiten oder in eigener Praxis – wir müssen das Vertrauen unserer Patienten durch unsere berufliche Unabhängigkeit frei von Weisungen anderer, die nicht ins Fach gehören, erhalten.“ – Als er das Credo der ärztlichen Freiberuflichkeit am 7. September 2019 im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft in diesen Worten formulierte, hatte die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein Bernd Zimmer soeben bei ihrer konstituierenden Sitzung für die fünfjährige Wahlperiode zum dritten Mal zum Vizepräsidenten der Ärztekammer Nordrhein gewählt – diesmal mit einem Traumergebnis, er hatte 100 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen erhalten.
In diesem Juni vollendete Zimmer, der auch Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Nordrhein und Vorsitzender des Verbandes Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen ist, sein 65. Lebensjahr. Geboren wurde er am 2. Juni 1956 in Wuppertal. In Düsseldorf studierte er Medizin und wurde 1982 approbiert. Seit 1986 ist Zimmer als Allgemeinmediziner in Wuppertal niedergelassen. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen die Klinische Geriatrie, das Rehabilitationswesen und die Sportmedizin. Bernd Zimmer wirbt für Sensibilität für Menschen mit Demenz und warnt vor deren gesellschaftlicher Ausgrenzung. Die pflegenden Angehörigen benötigen nach seiner Überzeugung mehr Unterstützung.
In der Ärztekammer leitet Bernd Zimmer den Vorstandsausschuss Berufsordnung, Allgemeine Rechtsfragen und Europa und ist Co-Vorsitzender des Ausschusses Kammer 2025. Als Vizepräsident ist er auch stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Nordrheinischen Ärzteversorgung. Seine berufspolitische Heimat ist der Hausärzteverband, in dessen nordrheinischem Landesverband er dem Vorstand als Schatzmeister angehört.
Als Vizepräsident hat sich Zimmer für die allgemeinmedizinischen Weiterbildungsverbünde stark gemacht, welche die Ärztekammer Nordrhein inzwischen flächendeckend etabliert hat, um dem Hausärztemangel entgegenzuwirken. Als Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der Kammer kümmert er sich um die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA). In dieser Ausgabe des Rheinischen Ärzteblattes (siehe auch Seite 3) bekräftigt Zimmer die Forderung des jüngsten Deutschen Ärztetages nach einem Corona-Bonus auch für MFA.
Mit den unterschiedlichsten Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ist Bernd Zimmer in den zurückliegenden Monaten in seinem Beruf wie in seinen Ehrenämtern konfrontiert gewesen. Als dramatisch erlebte er als Hausarzt die vielen Todesfälle unter Heimbewohnern während der ersten Welle: „Manche heimbetreuenden Ärzte haben innerhalb von drei Wochen bis zu einem Drittel der Heimbewohner sterben sehen.“ Als eine Konsequenz aus der Corona-Krise fordert Zimmer Pandemiepläne, die regelmäßig revidiert werden, und praktische Übungen zu deren Umsetzung.
Weiterhin viel Freude an der ärztlichen Arbeit und an den ehrenamtlichen Tätigkeiten wünschen Vorstand, Präsident und Mitarbeiter der Ärztekammer Nordrhein.
uma