Nachhaltige Investitionen in die Strukturen und die multiprofessionelle personelle Ausstattung der Kinder- und Jugendgesundheitsdienste hat die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) kürzlich gefordert. Ärztinnen und Ärzte sowie nicht-ärztliches Fachpersonal seien in den vergangenen eineinhalb Jahren nahezu vollständig zur Bekämpfung der Corona-Pandemie herangezogen worden, während die eigentlichen Aufgaben wie beispielsweise die Schuleingangsuntersuchungen suspendiert wurden, kritisierte die Fachgesellschaft. Dabei sei eine angemessene Versorgung der Kinder und Jugendlichen gerade jetzt besonders wichtig. „Die ersten Lebensjahre bis zum Schulbeginn entscheiden über lebenslange Chancen von Gesundheit, Bildung und Resilienz gegenüber psychosozialen Belastungen“, erklärte DAKJ-Generalsekretär Professor Dr. Hans-Iko Huppertz. Die Ergebnisse der in der Regel bundesweit stattfindenden Schuleingangsuntersuchungen belegten, dass ein Viertel bis ein Drittel aller Kinder psychosozial nicht ausreichend versorgt sei. Die Pandemie habe die Startbedingungen und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus weniger privilegierten Schichten weiter verschlechtert. Ziel müsse deshalb eine nachhaltige Stärkung der Kinder- und Jugendgesundheitsdienste sein. Dabei gelte es, Prävention, Gesundheits- und Kinderschutz eng miteinander zu verknüpfen.
HK