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Umfrage

Fachkräftemangel in Arzt- und Psychotherapiepraxen nimmt zu

25.08.2021 Seite 6
RAE Ausgabe 9/2021

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 9/2021

Seite 6

Kompetente Medizinische Fachangestellte sind inzwischen Mangelware auf dem Arbeitsmarkt. © creative studio/ stock.adobe.com

Die Suche nach qualifizierten nicht-ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird für niedergelassene Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten immer schwieriger. Wie aus einer Anfang August veröffentlichten Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervorgeht, gaben 15 Prozent der Befragten an, aufgrund von Personalmangel ihr Leistungsangebot bereits zeitweise eingeschränkt zu haben. Mehr als zwei Drittel der Praxen rechneten auch für die Jahre 2021 und 2022 mit „substanziellen Problemen“, geeignetes Personal zu finden. Um Fachkräfte zu binden hätten knapp drei Viertel der vertragsärztlichen Praxen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sonderzahlungen und Zuschläge von durchschnittlich 4.400 Euro pro Jahr gewährt. Während der Coronapandemie hätten zudem mehr als zwei Drittel der Vertragsarztpraxen steuerfreie „Corona-Sonderzahlungen“ in Höhe von durchschnittlich 856 Euro je Mitarbeiter ausgezahlt. 

Der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried machte unter anderem die „Vergütungsschere zwischen Praxen und Krankenhäusern“ für die Personalprobleme der niedergelassenen Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten verantwortlich. Er appellierte an die Politik, die Preise für ambulante Leistungen denen in den Krankenhäusern anzugleichen. Aufgrund der besseren Vergütung falle es den Krankenhäusern leichter, höhere Tarifgehälter etwa für Medizinische Fachangestellte zu zahlen.
Das Zi befragte im ersten Halbjahr 2021 per Online-Fragebogen 53.000 Praxen von Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten zu ihrer Personalsituation. 5.300 Praxisinhaber beteiligten sich an der Umfrage (9,8 Prozent).     

HK