Eine hohe Sterblichkeitsquote und eine hohe Wiederaufnahmerate bei schwer an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, belegt eine bundesweite Langzeitstudie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die Ergebnisse wurden am 10. August veröffentlicht. Demnach starben insgesamt 30 Prozent der Patienten während des ersten Krankenhausaufenthalts oder in den ersten sechs Monaten danach. In der Gruppe der über 80-Jährigen lag der Anteil der Verstobenen innerhalb von sechs Monaten mit 52 Prozent am höchsten. Eine ebenso hohe Sterblichkeitsrate wurde bei den beatmeten Patienten verzeichnet. Mehr als ein Viertel der stationär behandelten Patienten musste nach ihrem Klinikaufenthalt erneut im Krankenhaus behandelt werden.
Wie das WIdO mitteilt, sind in die Auswertung die Daten von 8.679 bei der AOK versicherten COVID-19-Patienten einbezogen worden, die vom 1. Februar bis zum 30. April 2020 stationär behandelt wurden. Von diesen Patienten mit einem Durchschnittsalter von knapp 69 Jahren starben 25 Prozent im Krankenhaus. Von den Überlebenden mussten 1.668 (27 Prozent) innerhalb eines halben Jahres nach der ersten Krankenhausbehandlung wieder stationär aufgenommen werden. Die Gründe waren in den meisten Fällen Probleme mit der Atmung (36 Prozent) oder neurologische Störungen (29 Prozent). Sechs Prozent der entlassenen Patienten starben in den ersten sechs Monaten nach dem Krankenhausaufenthalt.
Dem WIdO zufolge untersuchte die Studie auch Faktoren, die zu einer erhöhten Mortalität nach dem Krankenhausaufenthalt beitrugen. So war der größte Anstieg der Sterblichkeit bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen, Lebererkrankungen und einem Body-Mass-Index von über 40 zu verzeichnen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei Frauen etwa fünf Prozentpunkte höher als bei Männern.
HK