Am 6. September 1969 trat die neu gewählte Kammerversammlung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Die Delegierten wählten neben den 16 Vorstandsmitgliedern auch den Präsidenten und Vizepräsidenten der Ärztekammer Nordrhein. Dies berichtete das Rheinische Ärzteblatt in seiner Ausgabe vom 23. September 1969. „Nach einer achtjährigen Amtszeit haben der bisherige Präsident und Vizepräsident, Dr. med. Alfred Consten, Düsseldorf, und Professor Dr. med. Ulrich Kanzow, Solingen, auf eine erneute Wiederwahl verzichtet“, so das Mitteilungsblatt, das lediglich die Wahlergebnisse veröffentlichte. Zum neuen Präsidenten wurde Dr. Friedrich-Wilhelm Koch aus Essen und zum Vizepräsidenten Dr. Erwin Odenbach aus Köln-Lindenthal gewählt. Eine ausführliche Berichterstattung über die konstituierende Sitzung fand auch in späteren Ausgaben des Rheinischen Ärzteblattes nicht statt.
In dem vom ehemaligen Geschäftsführer der Ärztekammer Nordrhein, Gerhard Vogt, verfassten Buch „Ärztliche Selbstverwaltung im Wandel“ finden sich weitere Informationen zu der Wahl. Koch war niedergelassener Chirurg und trat bei den Kammerwahlen als Kandidat der Liste der Niedergelassenen/NAV an. Er hatte bei der Wahl keinen Gegenkandidaten und wurde mit 57 Stimmen, 19 Gegenstimmen und acht Enthaltungen gewählt. Er wurde in seiner Kammerlaufbahn zweimal als Präsident bestätigt und führte die Kammer bis 1981. Odenbach bekleidete das Amt des Vizepräsidenten bis Mai 1975. Der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie trat von dem Amt zurück, als er den Posten des Geschäftsführenden Arztes bei der Bundesärztekammer übernahm. Er war seit 1965 erster Vorsitzender des Landesverbands Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz und seit 1966 Bundesvorsitzender des Marburger Bundes. Odenbach setzte sich bei der Abstimmung während der konstituierenden Sitzung im ersten Wahlgang gegen Dr. Horst Bourmer durch. Er erhielt 52, Bourmer 32 Stimmen.
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