Unfallverhütung – zu Hause
Kleine Veränderungen - große Wirkung
Allgemein
Stürze treten in jedem Alter auf. Wenn aber Senioren stürzen, sind die Folgen in der Regel schwerwiegender als bei jüngeren Menschen. Von 1.000 Senioren stürzen im Jahr zwischen 300 und 400 Personen, eine behandlungsbedürftige Verletzung erleiden von 1.000 rund 90 Personen pro Jahr. Einen Oberschenkelhalsbruch erleiden pro Jahr von 1.000 rund 7 Personen.
Insbesondere nach einem Sturz kann die Angst, erneut zu stürzen, das Selbstvertrauen so beeinträchtigen, dass einfache Dinge des Alltags als nicht mehr bewältigbar erscheinen.
Je nach persönlicher Situation kann dies durch die Verwendung von Hilfsmitteln, durch Umbau und Anpassungen in der Wohnung und durch die Teilnahme an geeigneten Bewegungsangeboten gelingen.
Sicher in der eigenen Wohnung
Stürze lassen sich nicht immer vermeiden. Aber Sie können einige Faktoren, die zu einem Sturz beitragen können, ausschalten. Schon durch kleine Veränderungen können Sie eine große Wirkung erzielen. Dazu gehören zum Beispiel Änderungen in der Wohnung. Sprechen Sie für die Umsetzung auch Familie, Freunde und Nachbarn an.
- Im Bad
- geben Haltegriffe vor und in der Dusche und am WC Sicherheit
- bietet eine Gummimatte mit Saugnäpfen in Dusche oder Badewanne auch nassen Füßen Halt
- dient ein Duschsitz der Bequemlichkeit und Sicherheit
- auf Öl, Wasserlachen oder Reste von Shampoo / Duschgel auf dem Fußboden achten und sofort wegwischen
- mehr Bewegungsraum schaffen, zum Beispiel die Waschmaschine in die Küche stellen lassen
- Im Wohnbereich
- sollten lose Teppiche und Läufer möglichst entfernt werden.
- sollten Bodenvasen und kleine wackelige Blumentischchen auf jeden Fall aus dem Gehbereich entfernt und die Garderobe zum Beispiel fest an der Wand angebracht werden
- Elektrokabel und Verlängerungsschnüre sollten so verlegt werden, dass man nicht über sie stolpert (z.B. könnten Kabel mit Kabelschellen über den Türrahmen und an den Fußleisten entlang gelegt werden)
- Bei der Beleuchtung
- Generell sollten Sie außerhalb und innerhalb der Wohnung auf ausreichende Helligkeit achten. Auch sollten die Lichtquellen nicht blenden.
- Lassen Sie außerhalb der Wohnung den Weg zwischen Haustür, Treppe und Gartentor erhellen (hilfreich sind Lampen mit Bewegungsmeldern, bei denen der Zeittakt großzügig eingestellt ist).
- In der Wohnung sind Bewegungsmelder am Bett, im Flur und Badezimmer, die automatisch das Licht einschalten, hilfreich.
- Die Nachtlampe am Bett sollte bequem einzuschalten sein.
Großes Angebot für jede Lage
Mit eingeschränkter Mobilität werden einfache Alltagstätigkeiten zur Herausforderung. Mittlerweile gibt es viele nützliche Helfer, die das selbstständige Durchführen von alltäglichen Tätigkeiten erheblich erleichtern können. Hierzu zählen beispielsweise
- Greifhilfen,
- Geh- und Mobilitätshilfen,
- Lese- und Schreibhilfen,
- spezielle Flaschen- und Dosenöffner,
- Schuh- und Strumpfanzieher,
- Fenstergriffverlängerungen,
- Großtastentelefone für jedes Alter.
Einige der aufgezählten Hilfsmittel gehören zum Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen. Fragen Sie Ihre Ärztin / Ihren Arzt, zu welcher Versorgung sie / er Ihnen rät.
Wie bei so vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Die besten Hilfen wirken nur, wenn sie auch genutzt werden. Ein Rollator beispielsweise gibt Ihnen nur Sicherheit, wenn Sie ihn auch benutzen und er nicht als Stolperfalle in der Ecke steht.
Informationen und Links
Über gesundheitsinformation.de finden Sie Informationen die Ursachen, Risikofaktoren und Folgen bei Stürzen von älteren Menschen beschreiben. Sowie Tipps und Anregungen zur Vorbeugung.
Tipps, die für mehr Sicherheit in Ihren eigenen vier Wänden sorgen, finden Sie auch übdre die Homepage des Deutschen Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. – Aktion das sichere Haus:
Hompage des Deutschen Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V.
Broschüren zum Thema "sicher alt werden"
Informationen zur Wohnraumanpassung gibt es auch online unter:
www.online-wohn-beratung.de
Wenn wissen wollen, wie Sie Ihre Wohnung / Ihr Haus sicherer machen können, wenden Sie sich an die Wohnberatungsstellen in Ihrer Nähe. Die Mitarbeiter der Wohnberatungsstellen beraten Sie auch über Finanzierungsmöglichkeiten, wenn größere Anpassungen nötig werden, zum Beispiel der Einbau einer bodengleichen Dusche. Das Angebot der Wohnberatungsstellen ist kostenfrei.
Adressen der Wohnberatung in NRW
Auf der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können Sie kostenfrei die Broschüre „Länger zu Hause leben!“ herunterladen.
Länger zuhause leben
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat auf seiner Internetseite Informationen und praktische Tipps zu Vermeidung von Stürzen veröffentlich.
www.pflege-praevention.de/
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW bietet verschiedene Informationen zum Thema "Wohnen im Alter" an.
Ebenfalls können Sie sich bei kirchlichen und freien Wohlfahrtsverbänden, Handwerkskammern, Krankenkassen und Pflegediensten oder Sozialstationen über das Thema Wohnraumanpassung informieren.
Über den "Pflegewegweiser NRW" können Pflegebedürftige und Angehörige einen Überblick über Hilfsangebote in Ihrer Nähe sich verschaffen. Am Telefon helfen geschulte Mitarbeiter, die richtigen Ansprechpartner für die eigene Lebenslage zu finden: 0800 / 4 04 00 44 (Infotelefon der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. zu Fragen rund um die Pflege, kostenfrei).
www.pflegewegweiser-nrw.de