Gesund und mobil im Alter
Hintergrund Sturzprävention
Die Initiative "Gesund und mobil im Alter" der Ärztekammer Nordrhein wurde 2002 ins Leben gerufen. Sie hat die Förderung der Gesundheit im Alter zum Ziel. Schwerpunkt ist die Förderung von Mobilität und Selbstständigkeit von Senioren, insbesondere durch die Vermeidung von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen.
Die zunehmende Lebenserwartung führt seit längerem zu einer Zunahme älterer und hochbetagter Bürger. Im Jahr 2060 werden nach Bevölkerungsschätzungen etwa neun Millionen Einwohner Deutschlands über 80 Jahre alt sein. Die Chance auf ein weitgehend gesundes Altwerden mit aktivem selbstständigen Leben sollte so groß wie möglich sein. Das bedeutet auch eine Vermeidung von gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen und daraus resultierender Funktionseinschränkung, Behandlungs- und Pflegebedürftigkeit.
Dies ist Ziel einer aktiven, präventiv ausgerichteten gesundheitlichen Versorgung, zu der ÄrztInnen, MitarbeiterInnen von Senioreneinrichtungen, Angehörige und Senioren selbst einen wesentlichen Beitrag leisten können. Prävention und Gesundheitsförderung für Seniorinnen und Senioren müssen noch stärkere Berücksichtigung finden und eine Fördreung der Bewegung (Kraft und Balance) im hohen Alter ermöglichen. Von erheblicher Bedeutung für die Gesundheit im Alter ist die Vermeidung von sturzbedingten Verletzungen.
Stürze und Sturzfolgen
Es wird geschätzt, dass jeder dritte Mensch über 65 Jahren mindestens einmal pro Jahr stürzt. Etwa 10 Prozent der Stürze verursachen behandlungsbedürftige Verletzungen, etwa 1-2 Prozent sturzbedingte Hüftfrakturen (Oberschenkelhalsbrüche). Pro Jahr erleiden in Deutschland über 100.000 Menschen eine Hüftfraktur. Davon sind 90 Prozent der betroffenen Personen über 65 Jahre alt. Rund die Hälfte dieser Betroffenen erlangt die ursprüngliche Beweglichkeit nicht zurück.
Folgen von Stürzen sind neben Verletzung und Behinderung auch die Angst, erneut zu stürzen, die das Selbstvertrauen, selbst einfache Dinge des Alltags sicher zu tun, nachhaltig untergraben kann. Insofern leistet die Prävention von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen nicht nur einen Beitrag zur Verminderung von individuellen und sozialen Belastungen, sondern vor allem zur Erhöhung von Lebensqualität, Selbstständigkeit und Mobilität.
Tipps zur Unfallverhütung zu Hause
Kraft- und Blancetraining - Aktiv und mobil im Alter
Broschüre: Förderung von Sicherheit, Selbstständigkeit und Mobilität – Prävention von Sturz und sturzbedingter Verletzung
Die Broschüre soll einen kurzen Überblick über die Hintergründe von Stürzen geben und Ansätze der Prävention und Umsetzungsmöglichkeiten aufzeigen. Sie richtet sich dabei in erster Linie an Ärztinnen und Ärzte, aber auch an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von betreuten Wohneinrichtungen für Senioren sowie an Fachkräfte aus dem Sozialwesen die in der Gemeinde lebende ältere Menschen und deren Angehörige beraten oder versorgen.