Düsseldorf, 24.6.2021. Mit Blick auf den steigenden Anteil älterer und hochbetagter Menschen, die ärztliche Hilfe in Kliniken in Anspruch nehmen, forderte Claudia Middendorf, dass sich die Kliniken "sensibel" machen müssen für ältere Patientinnen und Patienten. Die Landespatientenbeauftragte in Nordrhein-Westfalen war Referentin auf dem Online-Kongress "Selbstbestimmung und Selbstständigkeit", den am 23. Juni 2021 knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten.
Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, sagte, dass sich alle Professionen im Gesundheitswesen auf das Phänomen des "Langen Lebens" vorbereiten müssen. Vieles habe sich im Laufe der Jahre bereits gewandelt, allerdings müssten alle Berufsgruppen, die mit alten Menschen zutun haben, "Nahtstellen schaffen, statt Schnittstellen zu managen". Das Wissen um das Altern und das Leben im Alter solle überall vertreten sein, so Zimmer.
Professor Dr. Dominik Groß, stellt im Anschluss verschiedene Altersbilder vor, die in der Wissenschaft existieren. Der Leiter des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen beleuchtete diese kritisch aus medizinethischer Sicht.
Professor Dr. phil. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg stellte die grundsätzliche Frage, welches Bild sich die Gesellschaft vom Altern zukünftig machen wolle, da dies erhebliche Auswirkungen auf den Umgang mit dem Thema in Politik und Gesellschaft habe.
Welche Hilfen und Unterstützungseinrichtungen für Menschen mit Demenz in Deutschland bestehen, welche Risikofaktoren existieren, die zu Demenz führen können und wie Körper und Geist im Alter fit bleiben, waren weitere Themen der Fortbildung.
Die Veranstaltung war der 2. Teil der Fortbildungsreihe "Der ältere Mensch", die die Ärztekammer Nordrhein und die Kassenärztliche Vereinigung zusammen mit dem Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) sowie der Ärztliche Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung in Nordrhein anbietet.
Ein ausführlicher Bericht erscheint in der August-Ausgabe des Rheinischen Ärzteblattes.
Dokumentation der Vorträge
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