Berlin, 20.4.2023. „Dr. Jung Yul Park ist neuer Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA). Der Südkoreaner wurde auf der WMA-Vorstandssitzung in Nairobi gewählt. Es gab keinen Gegenkandidaten. Sein Vorgänger, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, war nicht mehr zur Wahl angetreten. Neuer Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Dr. Tohru Kakuta vom japanischen Ärzteverband.
Zum neuen Schatzmeister des Weltärztebundes wurde Rudolf Henke gewählt. Der Facharzt für Innere Medizin setzte sich in geheimer Wahl gegen Dr. Philippe Cathala von der französischen Ärztekammer durch. Henke ist Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer (BÄK) und Präsident der Ärztekammer Nordrhein.
In einer dringlichen Resolution forderte der WMA einen sofortigen und effektiven Waffenstillstand sowie ein Schutz der Gesundheitseinrichtungen im Sudan. Er rief die dortigen Kriegsparteien dazu auf, die ethischen Grundsätze der Gesundheitsversorgung zu respektieren und die Sicherheit von Patienten und medizinischem Personal zu gewährleisten. Ein weiteres Thema der Vorstandssitzung, die noch bis 22. April stattfindet, wird die Anti-LGBTQ-Gesetzgebung in Uganda sein, die gegen die WMA-Prinzipien zur Antidiskriminierung verstößt.
Der WMA ist eine internationale Organisation von 114 unabhängigen, nationalen Ärzteverbänden. Seit 1947 befördert er den Austausch zwischen seinen Mitgliedern und definiert medizinethische Prinzipien und Leitlinien für Ärztinnen und Ärzte und das Gesundheitswesen. Die Bundesärztekammer bringt als Mitglied die Positionen der deutschen Ärzteschaft ein. Sie ist im WMA-Vorstand neben Henke mit ihrem Präsidenten Dr. Klaus Reinhardt vertreten.
Zu den bekanntesten Dokumenten des WMA zählen - neben dem Internationalen Kodex für Medizinethik - das als moderner hippokratischer Eid bekannte Genfer Gelöbnis sowie die Deklaration von Helsinki zu den ethischen Prinzipien der Forschung am Menschen.
BÄK