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Pressemitteilung

Helfen statt zusehen!

Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein
Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein: „Es macht mir Sorge, dass Menschen an Unfallorten erst einmal ihr Handy zücken, um das Unfallopfer zu filmen, statt Erste Hilfe zu leisten." © Jochen Rolfes

Düsseldorf, 15.10.2024. Der jährlich stattfindende World Restart a Heart Day erinnert daran, dass jeder Mensch die grundlegenden Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen erlernen und im Falle eines Herzstillstands möglicherweise ein Leben retten kann. Anlässlich des diesjährigen World Restart a Heart Day fordert die Ärztekammer Nordrhein, schon Grundschulkinder mit Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut zu machen und Reanimationsschulungen ab der 7. Klasse jährlich anzubieten.

"Angesichts der Tatsache, dass Rettungskräfte immer wieder durch Schaulustige bei ihrer Arbeit am Einsatzort behindert werden, benötigen wir grundsätzlich eine Rückbesinnung auf das, was uns Menschen auszeichnet: nämlich unsere Hilfsbereitschaft", sagte Dr. Sven Dreyer, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, heute in Düsseldorf. "Es macht mir Sorge, dass Menschen an Unfallorten erst einmal ihr Handy zücken, um das Unfallopfer zu filmen, statt Erste Hilfe zu leisten. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Menschen mit der Notfallsituation überfordert sind und dann das Falsche tun. Das würde nicht passieren, wenn alle von Kleinauf lernen, in solchen Situationen richtig zu handeln und sich in die Situation der Opfer einzufühlen." Dreyer fordert, dass die Heranführung an das Thema Erste Hilfe schon in Kitas und Schulen zur Regel werden soll. "Wer als junger Mensch an das wichtige Thema Erste Hilfe herangeführt wird, wird auch als Erwachsener ganz selbstverständlich im Notfall Hilfe leisten und auch mehr Verständnis für die Einsatzkräfte und Helfenden vor Ort haben."

Als neuer Präsident der Ärztekammer Nordrhein will sich Dreyer dafür einsetzen, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit an den Schulen erhält und will die Schulen dabei auch tatkräftig unterstützen. Die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen haben dem Schulministerium NRW das Angebot gemacht, sich bei der flächendeckenden Implementierung von Laienreanimationsschulungen ab der 7. Klasse einzubringen. Würde die Laienreanimation in der Bevölkerung flächendeckend angewendet, ließen sich jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben zusätzlich retten.

"Um Grundschulen dabei zu helfen, 'Erste-Hilfe-Maßnahmen' als Unterrichtsthema zu implementieren, werden wir im Kontext des Gesundheitsförderungsprogramms Gesund macht Schule von AOK Rheinland/Hamburg und der Ärztekammer Nordrhein eine Awarenesskampagne starten. Neben schriftlichem Informations- und Unterrichtsmaterial werden wir Kurzfilme produzieren und sie für die Arbeit in den Schulen zur Verfügung stellen, damit möglichst alle Schüler lernen, anderen zu helfen", erklärte der Kammerpräsident.

Gesundheitskompetenz von Grundschulkindern im Blick

Gesund macht Schule erleichtert es Grundschulen seit über 20 Jahren, Gesundheitsthemen wie "Menschlicher Körper", "Bewegung und Entspannung", "Essen und Ernährung", "Sexualerziehung" und "Ich-Stärkung" in den Unterricht einzubauen. Die Ärztekammer Nordrhein vermittelt dazu Patenärztinnen und Patenärzte als Referenten zur Unterstützung des Unterrichts und − ganz wichtig − auch für die Elternarbeit. Zudem stellen Ärztekammer und AOK Unterrichtsmaterialien und Materialien für die Elternarbeit sowie entsprechende Fortbildungen zur Verfügung.

Informationen zum Thema "Erste Hilfe" und wie die Umsetzung in Schulen gelingt, finden Sie auf https://www.gesundmachtschule.de/lehrkraefte/erste-hilfe.

Informationen zur Laienreanimation finden Sie unter
https://www.aekno.de/wissenswertes/laienreanimation und
https://www.grc-org.de/laien-schulen.

ÄkNo


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