Düsseldorf, 14.11.2020. Die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) appelliert an die Oberbürgermeister und Landräte in Nordrhein-Westfalen, in ihren Städten und Kreisen sofort Schritte zur nachhaltigen Verbesserung der prekären Personalsituation in den Gesundheitsämtern einzuleiten. „Dazu ist eine tariflich gesicherte, arztspezifische Vergütung unabdingbar“, heißt es in dem Appell, den die Kammerversammlung der ÄkNo am Samstag, 14. November 2020 in Düsseldorf verabschiedet hat.
Zur Begründung hieß es, die Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) würden deutlich schlechter als ihre Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel an kommunalen Krankenhäusern bezahlt. Auch nach dem jüngsten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst blieben die immensen Gehaltsunterschiede zulasten der Ärztinnen und Ärzte im ÖGD bestehen. Im besten Fall gelinge es einem Facharzt im öffentlichen Dienst erst nach 15 Dienstjahren, die Gehaltsdifferenz von bis zu 1500 Euro gegenüber seinen Kollegen in Kliniken auf 600 Euro im Monat verringern.
„Das muss sich dringend ändern, wenn der ÖGD in der harten Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben will, in ausreichender Zahl gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke. In der COVID-19-Pandemie werde augenfällig, wie gefährlich die jahrzehntelange Vernachlässigung des ÖGD war. „Nun muss schnell die richtige Konsequenz gezogen werden“, fordert die Ärztekammer Nordrhein.
ÄkNo
Rede des Präsidenten zur Berufs- und Gesundheitspolitik
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Entschließung der Kammerversammlung am 14. November 2020 im Wortlaut