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Selbstverwaltung

128. Deutscher Ärztetag: Rückkehr zum Dialog

  • Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach bei der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags
    "Wir werten Ihre Positionen und Beschlüsse aus": Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach bei der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags am 7. Mai in Mainz. © Sabine Schindler-Marlow
  • Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt bei der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags
    "Unser Umgang ist immer korrekt und fair trotz oft gegenteiliger Auffassungen": Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt eröffnete am 7. Mai den 128. Deutschen Ärztetag in Mainz. © Sabine Schindler-Marlow
  • Feierliche Eröffnung 128. Deutscher Ärztetag
    Feierliche Eröffnung: die 250 Abgeordneten des Deutschen Ärztetages samt Gästen in der Rheingoldhalle in Mainz. © Sabine Schindler-Marlow

Mainz, 7.5.2024. Eine Einladung zur Mitsprache an den Reformen im Gesundheitswesen hat Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach an die Ärzteschaft ausgesprochen. Zurzeit arbeite sein Ministerium noch an insgesamt 15 Gesetzen, erklärte Lauterbach anlässlich der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetages heute in der Rheingoldhalle in Mainz. "Wir können es uns nicht leisten, nicht miteinander zu reden", sagte der Minister und bezog sich dabei auch auf protestierende niedergelassene Ärztinnen und Ärzte vor der Halle, die ihm das Rederecht verweigert hatten.

Die Reformen im Gesundheitswesen befänden sich in einer kritischen Phase. Mit Blick auf die anstehende Krankenhausreform erklärte Lauterbach, Forderungen der Ärzteschaft nach einer besseren Integration der Anforderungen an die fachärztliche Weiterbildung zu prüfen. Außerdem sagte er zu, das ärztliche Personalbemessungsinstrument, das die Bundesärztekammer für eine angemessene Personalausstattung in den verschiedenen Klinikbereichen entwickelt hat, zur Grundlage für die Berechnung der künftigen Vorhaltepauschalen zu machen. Lauterbach kündigte zudem an, die mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz eingeleitete Entbudgetierung der hausärztlichen Honorare auch für andere Arztgruppen zu prüfen.

Zuvor hatte Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt angesichts der Größe der Herausforderungen im Gesundheitswesen einen Gesundheitsgipfel im Kanzleramt gefordert und zwar unter Beteiligung aller Gesundheitsberufe. "Wir stehen vor einer doppelten demografischen Herausforderung", sagte Reinhardt. Die Alterung der Gesellschaft spiegele sich auch in der Demografie der Ärztinnen und Ärzte wider. In den nächsten Jahren werde eine große Ruhestandswelle Praxen und Kliniken überrollen. Umso wichtiger sei es, die Rahmenbedingungen für die ärztliche Arbeit so zu gestalten, dass sie für den Nachwuchs attraktiv sei. Noch sei die Politik aber die Antwort auf die Frage, wie eine gute Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des langen Lebens aussehen könne, schuldig geblieben. Die Ärztinnen und Ärzte arbeiteten an der Leistungsgrenze. Sie wollten mehr Zeit für ihre Patienten und kein Gesundheitswesen, das geprägt sei von ökonomischen Erwägungen.

Ein ausführlicher Bericht über den 128. Deutschen findet sich in der Juli-Ausgabe des Rheinischen Ärzteblatts.

Aktuelle Meldungen zum 128. Deutschen Ärztetag (Bundesärztekammer)

hk

 

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