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33. Gebiet Urologie


Definition:

Das Gebiet Urologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen, Funktionsstörungen, Fehlbildungen und Verletzungen des männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane.

Facharzt/Fachärztin für Urologie

(Urologe/Urologin)

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiterbildung im Gebiet Urologie ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte.

Weiterbildungszeit:

60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon können

  • bis zu 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet Chirurgie angerechnet werden
  • 6 Monate in einem anderen Gebiet angerechnet werden
  • bis zu 12 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet/angerechnet werden

Weiterbildungsinhalt:

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

  • der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen und Fehlbildungen des männlichen Urogenitalsystems und der weiblichen Harnorgane sowie Notfallversorgung
  • der Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, Behandlung und Nachsorge von urologischen Tumorerkrankungen
  • den Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie einschließlich der Indikationsstellung zur urologischen Strahlentherapie
  • der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
  • den umwelthygienischen Aspekten der Entstehung urologischer Tumore
  • der Erkennung und Behandlung der erektilen Dysfunktion einschließlich der Erkennung andrologischer Störungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
  • der Familienplanung und Sexualberatung des Mannes und des Paares
  • der Sterilisation und (Re-)Fertilisierung des Mannes
  • der Erkennung und Behandlung gebietsbezogener endokrin bedingten Alterungsprozesse
  • der Erkennung proktologischer Erkrankungen und der Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
  • der Ernährungsberatung und Diätetik bei urologischen Erkrankungen
  • der Indikationsstellung zur operativen Behandlung und der Risikoeinschätzung und prognostischen Beurteilung einschließlich der Nierentransplantation
  • den Prinzipien der perioperativen Diagnostik und Behandlung
  • endoskopischen und minimal-invasiven Operationsverfahren
  • der Erhebung einer intraoperativen radiologischen Befundkontrolle unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes
  • instrumentellen und funktionellen Untersuchungsmethoden einschließlich urodynamischer Verfahren
  • psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen
  • der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen einschließlich den Grundlagen zytodiagnostischer Verfahren sowie Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
  • Wundversorgung, Wundbehandlung und Verbandslehre
  • der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
  • der Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen und Wiederbelebung
  • der Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen
  • der Indikationsstellung zur Isotopendiagnostik

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:

  • urologische Früherkennungsuntersuchungen
  • Ejakulatuntersuchungen
  • kulturelle bakteriologische und mykologische Untersuchung im Nativmaterial (Urin, Prostatasekret, Ejakulat) unter Verwendung eines Trägers mit einem oder mehreren vorgefertigten Nährböden (z. B. Eintauchnährböden)
  • Keimzahlschätzung
  • Nachweis antimikrobieller Wirkstoffe mittels Hemmstofftest
  • Ultraschalluntersuchungen der Urogenitalorgane, des Retroperitoneums und Abdomens einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographien der Gefäße des Urogenitaltraktes
  • Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich suprapubischer Zystostomie, Harnleiterschienung und Legen von Drainagen sowie der Gewinnung von Untersuchungsmaterial
  • Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik
  • Lokal- und Regionalanästhesien
  • urodynamische Untersuchungen einschließlich Provokationstests und Uroflowmetrie
  • extrakorporale Stoßwellenbehandlung
  • urologische Eingriffe einschließlich endoskopischer, laparoskopischer, lasertherapeutischer, ultraschall-gesteuerter und sonstiger physikalischer Verfahren,
    • an Niere, Harnleiter, Retroperitonealraum, z. B. Nephrektomie, Ureteroskopie, Nierenbeckenplastik
    • an Harnblase und Prostata, z. B. Harn-Inkontinenzoperation, Prostataadenomektomie einschließlich transurethraler Prostata- und/oder Blasentumoroperationen
    • am äußeren Genitale und Harnröhre z. B. Hodenbiopsie, Zirkumzision, Orchidopexie, Varikozelen/Hydrozelen-Operation, Urethrotomie
  • Mitwirkung bei operativen Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade, z. B. Radikaloperation bei urologischen Krebserkrankungen