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Mail aus Aachen

17.02.2025 Seite 10
RAE Ausgabe 3/2025

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 3/2025

Seite 10


Was soll ich sagen, im Oktober betrat ich das erste Mal den grünen Hörsaal 4 des noch grüneren Uniklinikums in Aachen. Seitdem versuche ich, mir Biochemie, Physiologie und Biologie in den Kopf zu prügeln.

Ich glaube, „aufregend“ und „überfordernd“ sind die Wörter, die die Zeit zwischen den Seminaren sehr gut beschreiben. Neben dem Versuch, sich nicht in den ewig langen grünen Fluren – ja, es ist wirklich sehr viel Grün – dieser riesigen Klinik zu verlaufen, musste ich plötzlich einkaufen gehen, was für einen Ein-Personen-Haushalt gar nicht so einfach ist. Auch wollten viele neue Menschen kennengelernt werden. Nicht zu vergessen die Orientierungslosigkeit, weil Aachen für mich eine komplett neue Stadt war. Da wurde Google Maps schnell zum treuen Begleiter.

Neben Infoveranstaltungen zu allen möglichen Themen, waren da noch Physik-Praktika, für die ich mich jeden Mittwoch in einem anderen Raum in einem gigantischen Gebäude einfinden musste, oder die Zellbiologie-Vorlesungen, bei denen einem detailliert der Aufbau des Regenwurms gepredigt wurde.
All das musste ich irgendwie unter einen Hut bekommen.

Mittlerweile habe ich aber doch einen festen Tagesablauf, Freunde, ein Stammcafé und ein Lieblingsessen in der Mensa. Und so langsam wird das Studium und alles Drum und Dran zur Normalität. Aachen fühlt sich von Tag zu Tag immer mehr wie ein zweites Zuhause an, und die kommenden Jahre werden bestimmt nicht weniger spannend als die ersten Monate des Studiums.
Wie erlebt Ihr das Medizinstudium? Schreibt mir unter medizinstudium(at)aekno.de.
 

Klara Schmitz wurde vor 20 Jahren in Mönchengladbach geboren. 2022 legte sie das Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium in Viersen-Dülken ab. Ihr Studium der Humanmedizin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen nahm sie 2024 auf. Die Zeit zwischen Abitur und dem Einstieg ins Medizinstudium nutzte Schmitz für ein Krankenpflegepraktikum am Städtischen Krankenhaus Nettetal, dem sie auch nach den drei Monaten Praktikum als Aushilfe erhalten blieb. Außerdem arbeitete sie als Skilehrerin in Österreich und als Fahrradguide auf einem Kreuzfahrtschiff.

Ihr Interesse an der Medizin ist familiär bedingt. Ihre Mutter ist Ärztin und ihr Vater Notfallsanitäter. Schmitz findet die Medizin „super interessant“ und möchte verstehen, wie der menschliche Körper aufgebaut ist und funktioniert. Vor allem gebe es ihr ein gutes Gefühl, Menschen helfen zu können. Bei der Facharztrichtung könne sie sich noch nicht festlegen, so Schmitz. Die Tendenz gehe allerdings zur Inneren Medizin.    

bre