Die Anspannung ist bei allen spürbar. Mit dem ersten Gong lese ich die Aufgabenstellung, mit dem zweiten betrete ich den Raum. Es erwarten mich Stationen wie die Befundung eines Röntgen-Thorax-Bildes, die Untersuchung eines Sprunggelenks oder das Führen eines Anamnesegesprächs. Jede Station muss in fünf Minuten absolviert werden. Nach insgesamt zehn Stationen sehe ich Erleichterung in den Gesichtern meiner Kommilitonen – der praktische Teil der ärztlichen Zwischenprüfung ist geschafft.
Im August und September 2024 absolvierte ich ie ärztliche Zwischenprüfung in Düsseldorf, die dem Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Staatsexamen) entspricht. Der schriftliche Teil wird durch die Klausuren der letzten sechs Semester abgedeckt. Praktische Fähigkeiten werden im „OSCE-Verfahren“ geprüft. Das Akronym OSCE steht für „objective structured clinical examination“. Ich empfand den Zeitdruck während dieser Prüfungsform enorm. Jedoch finde ich es sehr gut, dass neben dem theoretischen Wissen auch praktische Fähigkeiten überprüft werden und die OSCE scheint ein gut erprobtes Verfahren dafür zu sein.
Der letzte Teil war die mündliche Prüfung in vier Fächern: Anatomie, Biochemie, Physiologie und ein zugelostes Fach. Mir wurde das Fach Pharmakologie zugeteilt, das ich in der Vorbereitungszeit als besonders umfangreich und anspruchsvoll empfand. Doch jetzt im klinischen Teil des Studiums merke ich, wie gut es mich vorbereitet hat.
Meine Kommilitonen und ich, wir haben zusammen gelernt, uns Sorgen gemacht und schließlich fast alle bestanden, was uns noch enger zusammenschweißt.
Wie erlebt Ihr das Studium der Humanmedizin? Schreibt mir unter medizinstudium(at)aekno.de.