Mit der Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ will die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einen Beitrag zur Aufarbeitung ihrer NS-Geschichte leisten. Die Ausstellung bilde den Abschluss eines von der Vertreterversammlung der KBV im Jahr 2018 initiierten Forschungsprojekts zu ihrer Vorgängerorganisation, der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands (KVD), teilte die KBV mit. Mit der Erforschung der KVD-Geschichte hatte sie das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin beauftragt. Auf 20 Roll-up-Bannern mit Texten, Auszügen historischer Dokumente und zahlreichen Fotos sowie zwei Medienstationen liefere die Ausstellung einen Einblick in das Arzt-Patienten- Verhältnis und die Gesundheitsversorgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Zu sehen ist sie bis 28. Januar in den Räumen der KBV, Herbert-Lewin-Platz 2, in Berlin. In den Jahren 2025 und 2026 wird sie in den bundesweit 17 KVen gezeigt. „Ärztinnen und Ärzte zeichneten im NS-Unrechtsregime für grauenhafteste Taten mitverantwortlich“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen anlässlich der Ausstellungseröffnung Ende November in Berlin. So sei auch die KVD an der Entrechtung und Vertreibung jüdischer und oppositioneller Kassenärzte beteiligt gewesen. Mit der Wanderausstellung werfe man einen Blick auf Täter und Opfer.
HK