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CIRS-NRW

Besondere Sorgfalt abseits von Routine

17.09.2024 Seite 8
RAE Ausgabe 10/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2024

Seite 8

Bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten außerhalb der etablierten Versorgungswege sollten Ärztinnen und Ärzte besondere Sorgfalt walten lassen. © Mario Castello/Corbis

Wenn bewährte Verfahren und Routinen bei der Patientenversorgung verlassen werden, kann es zu Gefährdungen der Patientensicherheit kommen. Darauf weist der 3. Quartalsbericht von CIRS-NRW hin (www.cirsmedical.de). In einem vorgestellten Fall vermutete ein Arzt bei einer befreundeten Patientin, die unter fünfmal täglicher flüssiger Stuhlentleerung litt, eine Clostridium difficile-Colitis und riet ihr, sich „etwas“ in der Apotheke zu besorgen. Dort wurde der Patientin jedoch empfohlen, bei einem persönlichen Arztbesuch eine Stuhlprobe abzugeben, um nach einer entsprechenden Diagnose gegebenenfalls ein rezeptpflichtiges Antibiotikum zu erhalten.

In einem weiteren Fall hatte ein Arzt nach einer telefonisch gestellten Diagnose für ein Kind das Antibiotikum Doxycyclin verschrieben, wofür das Kind noch zu jung war. Erst auf Nachfrage stellte sich heraus, dass der Arzt bei der Verschreibung von einem ihm bekannten, älteren Geschwisterkind ausgegangen war. In beiden Fällen hätten laut CIRS-NRW spezielle Settings – die unzureichende Diagnose eines befreundeten Arztes sowie die Verwechslung eines Patienten während einer Telekonsultation – das Risiko einer Fehlbehandlung erhöht. Ärztinnen und Ärzte sollten daher insbesondere bei der Behandlung abseits der etablierten Versorgungswege besondere Sorgfalt walten lassen, rät CIRS-NRW.    

MST