„Vielleicht werden sie einmal in die Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens eingehen“, mutmaßte der Autor einer Meldung in der Ausgabe vom 10. November 1974 des Rheinischen Ärzteblatts (RÄ). Die ersten 24 sozialmedizinischen Assistentinnen hatten nach einem dreimonatigen Lehrgang der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf ihre Prüfung abgelegt. Die Frauen belegten den ersten von drei geplanten Pilotkursen. Ziel war es, „dem Mangel an gut ausgebildetem Personal in den Gesundheitsämtern abzuhelfen“. Auf dem Lehrplan standen Gesundheitserziehung, Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten, Impfwesen sowie Gesundheitspflege und -hilfe. Daneben wurden die sozialmedizinischen Assistentinnen in Rechts- und Verwaltungskunde sowie Medizinstatistik, Dokumentation und in die elektronische Datenverarbeitung eingeführt. Es bestand großes Interesse an den Kursen. Beide Folgekurse waren bereits lange ausgebucht.
In der Rubrik „Neues aus Nordrhein“ war in der gleichen Ausgabe zu lesen: „Fehlende Hausnummern sind trotz wiederholter Klagen der Ärzte noch immer ein weitverbreiteter Mißstand, der sich bei den täglichen Notfalleinsätzen immer wieder nachteilig auswirkt.“ Kostbare Minuten gingen verloren, „wenn sich Ärzte bei ihren Hausbesuchen erst ‚durchfragen‘ müssen“, schreibt das RÄ. Die Ärztekammer Nordrhein empfahl Mietern von Häusern, deren Hausbesitzer ihrer Kennzeichnungspflicht nicht nachkommen, die gemeinsame Anschaffung eines deutlichen Hausnummernschilds, das möglichst auch beleuchtet ist. „An Stadt- und Kreisverwaltungen richtete die Ärztekammer Nordrhein den Appell, künftig verstärkt für eine gute Straßenbeschilderung zu sorgen.“
bre