Aktuell studieren in Nordrhein-Westfalen 800 Frauen und Männer im Rahmen der Landarztquote Medizin. Seit Einführung der Quote im Wintersemester 2019/2020 liege die Zahl der Bewerber regelmäßig deutlich über der der Studienplätze, teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Die Abbrecherquote unter den Studierenden unterscheide sich kaum von den anderen Medizinstudierenden und liege bei durchschnittlich vier Prozent. Die ersten Studierenden würden im Wintersemester 2025/2026 ihr Studium abschließen und im Zuge ihrer Facharztweiterbildung in die hausärztliche Versorgung einsteigen, so das Ministerium.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zog nach fünf Jahren Landarztquote eine positive Zwischenbilanz. Die Quote stoße nach wie vor auf große Nachfrage und werde in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden hausärztlichen Versorgung leisten, so der Minister. Denn in NRW sei mehr als die Hälfte der 11.000 Hausärzte über 55 Jahre alt. Neben dem Hausarztaktionsprogramm, der Gründung der neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld und der Verdoppelung der Medizinstudienplätze an der Universität Witten-Herdecke sei die Landarztquote ein weiterer wichtiger Baustein, um eine möglichst wohnortnahe hausärztliche Versorgung auch in Zukunft zu erhalten.
Über die Quote werden in NRW pro Jahr rund 180 Studienplätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die sich verpflichten, nach ihrer Facharztweiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Die Abiturnote und das Ergebnis des Medizinertests spielen mit jeweils 30 Prozent bei der Vergabe eine weniger gewichtige Rolle als beispielsweise die Ausbildung oder Tätigkeit in einem medizinischen oder therapeutischen Beruf (40 Prozent).
HK