Die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe setzen sich gemeinsam mit dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) in der Initiative „NRW rettet Leben“ dafür ein, Laienreanimationsschulungen flächendeckend in der Öffentlichen Verwaltung zu etablieren. Aktuell überleben dem DRC zufolge lediglich elf Prozent der Patientinnen und Patienten einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Wenn mehr Laien bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Reanimationsmaßnahmen anwenden würden, könnten jährlich schätzungsweise mehr als 10.000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, erklärte dessen Vorstandsvorsitzender Univ.-Professor Dr. Bernd W. Böttiger Ende September im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf.
Um die Zahl der Menschen zu erhöhen, die bei einem beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand handeln können, setzt das Modellprojekt „Laienreanimation an Schulen in Nordrhein-Westfalen“ bei den Lehrkräften an. Sie würden didaktisch so geschult, dass sie Wiederbelebungstechniken leichter im Unterricht vermitteln könnten, erklärte Elmar Kugel, Sportdezernent im Regierungsbezirk Köln. Damit Ersthelfer möglichst schnell zu ihrem Einsatzort kommen, würden vermehrt Ersthelfer-Apps eingesetzt, erklärte Professor Dr. Stefan Beckers, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Aachen. Die dort registrierten Ersthelfer würden im Notfall alarmiert und zum Einsatzort navigiert. Derzeit gebe es eine Vielzahl solcher Apps, die jedoch keine Schnittstellen miteinander besäßen, kritisierte Beckers.
MST