Im nächsten Jahr erhalten die bundesweit knapp 190.000 Vertragsärzte und Psychologischen Psychotherapeuten ein Honorarplus von 1,7 Milliarden Euro. Darauf haben sich Mitte September die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geeinigt. Der Orientierungswert, nach dem sich die Preise für alle vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Leistungen berechnen, steigt entsprechend um 3,85 Prozent auf knapp 12,4 Cent. Tarifsteigerungen bei den Medizinischen Fachangestellten werden zudem künftig direkt in den Honorarabschlüssen berücksichtigt. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben der GKV für die ambulante ärztliche Behandlung ihrer Versicherten 2025 auf 49 Milliarden Euro, teilten KBV und Kassen mit.
Die Honorareinigung sei kein Grund zum Jubeln, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen. Sie stehe aber für die gemeinsame Verantwortung von KBV und GKV in einem sehr schwierigen politischen Umfeld und sei ein Signal an den Bundesgesundheitsminister, dass eine gute Gesundheitsversorgung ohne die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unmöglich sei. Mit der Honorarerhöhung habe man auf die aktuelle Ausgabensituation in den Arztpraxen und auf die äußerst angespannte Finanzlage der Kassen reagiert, erklärte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis. Das Verhandlungsergebnis zeige, dass die Selbstverwaltungspartner auch in schwierigen Lagen handlungsfähig blieben.
HK