Vorlesen
Bundeswehr

Neuordnung des Sanitätsdienstes

17.04.2024 Seite 8
RAE Ausgabe 5/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 5/2024

Seite 8

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr soll in einem neuen Unterstützungsbereich aufgehen, zu dem auch die Logistik und die ABC-Abwehr gehören. Ärzteverbände hatten dagegen protestiert.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr soll künftig kein eigener Organisationsbereich der Bundeswehr mehr sein. Dies erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am 4. April in Berlin bei der Vorstellung seiner Pläne zur Strukturreform der Bundeswehr, die jetzt in einem Jahr umgesetzt werden solle. Demnach wird der Sanitätsdienst in einem neuen Unterstützungsbereich aufgehen, zu dem auch die Bereiche Logistik und ABC-Abwehr gehören werden. Diese Verortung im neuen Bereich, heißt es in dem Bericht der „Projektgruppe ,Struktur Bundeswehr‘“, folge dem Rational, „dass diese operationswichtigen Fähigkeiten streitkräftegemeinsam zur Verfügung stehen müssen und nicht einem Bereich unterstellt werden können, der gleichzeitig einen taktischen Bedarf an ihnen hat“. Erläuternd heißt es dazu in einem Schreiben aus dem Bundesverteidigungsministerium an den Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages, dass „die durchgängige, bruchfreie fachliche Führung des Sanitätsdienstes ausgehend vom Gesamtverantwortlichen für die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr“ gewahrt bleiben solle. Pistorius setzt sich mit der Reform über die Kritik mehrerer ärztlicher Organisationen hinweg; nach Bekanntwerden der Reformpläne hatten sie in einem Schreiben an den Minister davor gewarnt, dass damit in der Vergangenheit erfolgreiche, schlagkräftige und effiziente Aufbau- und Führungsstrukturen zerstört würden. Ein Sanitätsdienst in eigenständigen Strukturen unter durchgehend sanitätsfachlicher Leitung sei von elementarer Bedeutung für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich.   

TG