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Krankenhausplanung

In NRW beginnt die entscheidende Phase der Umsetzung

08.05.2024 Seite 9
RAE Ausgabe 6/2024

Rheinisches Ärzteblatt

Heft 6/2024

Seite 9

Abschied vom Bett: Die Krankenhausplanung in NRW soll sich in Zukunft stärker an Leistungsgruppen orientieren. Ziel ist es, Unterversorgung auf dem Land zu verhindern und Überversorgung in den Ballungsgebieten abzubauen. © PeopleImages/istockphoto.com

Die Umsetzung der neuen Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen geht dem Landesgesundheitsministerium zufolge in die entscheidende Phase. In insgesamt zehn regionalen Konferenzen werde das Ministerium noch bis Anfang Juli den betroffenen Krankenhäusern, den Kostenträgern sowie Bürgermeistern, Landräten und Landtagsabgeordneten das Verfahren der Krankenhausplanung darstellen. Am 15. April fand die erste Konferenz statt, in der die stationäre Versorgung ab 2025 in den Kreisen Heinsberg, Düren und der Städteregion Aachen thematisiert wurde. Seit Mitte Mai haben die Beteiligten Gelegenheit für ihre Stellungnahmen. Auf deren Basis wird das Ministerium ab dem Sommer die Entscheidung darüber treffen, welches Leistungsportfolio in welchem Umfang die Krankenhäuser anbieten können. Bis Jahresende sollen die fünf Bezirksregierungen in NRW die entsprechenden Feststellungsbescheide verschicken. Die Landesregierung werde für die notwendigen Strukturveränderungen und Investitionen zusätzliche Mittel in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen, kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an.

Die Krankenhauslandschaft in NRW soll in Zukunft nicht mehr anhand von Betten, sondern auf der Basis konkreter Fallzahlen über Leistungsbereiche und -gruppen geplant werden. Ein Krankenhaus, das sich für eine Leistungsgruppe bewirbt, muss mit Blick auf Fallzahlen, Personal und technische Ausstattung bestimmte Qualitätsvorgaben erfüllen, mit der Folge, dass nicht mehr jedes Krankenhaus jede Behandlung anbieten darf. Vorgabe der Krankenhausplanung ist zudem, dass 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Autominuten ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung erreichen können.    

HK