Die Behandlung schwerstkranker und sterbender Menschen ist komplex, nicht selten sind neben Hausärztinnen und Hausärzten, Fach- und Krankenhausärzten, Pflegedienste und andere Gesundheitsberufe eingebunden. „Die palliativmedizinische Versorgung erfordert eine umfassende Betreuung und Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen“, sagte Dr. Florin Laubenthal, Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses Oberhausen, beim 12. Oberhausener Ärztetag, zu dem der Vorsitzende der Kreisstelle, Dr. Peter Kaup, unter dem Titel „Palliativmedizin quo vadis“ im November eingeladen hatte. Die Palliativmedizin sei zeit- und personalintensiv und werde aktuell insbesondere in den Krankenhäusern nicht angemessen vergütet. „Wir begleiten Patienten in ihrer letzten Lebensphase mit einer hochwertigen palliativmedizinischen Versorgung. Es bedarf dringend verbesserter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen, um auch zukünftig für die Menschen da sein zu können“, erklärte Michael Reindl, Ärztlicher Direktor der AMEOS Klinika Oberhausen im Rahmen einer Podiumsdiskussion. Nur wenn Leistungen auskömmlich finanziert würden, könne man diese auch weiterhin anbieten. Die Experten sprachen sich zudem dafür aus, Palliativmediziner frühzeitig zu einer Behandlung hinzuzuziehen und nicht erst, wenn Patienten „austherapiert“ seien. Mithilfe palliativmedizinischer Methoden ließen sich Nebenwirkungen beispielsweise von Chemotherapien lindern und die Lebensqualität der Schwerkranken verbessern.
ÄkNo